Bundesligist Wiener Neustadt ist geschockt. Der Sponsor will aussteigen.
Wiener Neustadt. Freitag, 22.30 Uhr. Wiener-Neustadt-Vizepräsident Ernst Neumann teilt der Mannschaft via SMS mit, dass er sein Amt beim Verein zurücklegt. Neumann galt bisher als enger Vertrauer von Stronach. Trainer Peter Schöttel: „Wir waren alle total überrascht.“ Stürmer Mirnel Sadovic: „Wir waren geschockt, wissen jetzt nicht, wie es weitergeht. Wir sind total verunsichert.“ Stadionprojekt gescheitert, darum ist Stronach sauer Seit Monaten kursiert das Gerücht, dass Stronach bei Wiener Neustadt aussteigen möchte (ÖSTERREICH berichtete). Jetzt soll er tatsächlich ernst machen. Spätestens am Dienstag will er den Verein über seine Zukunftspläne informieren. Manager Alex Gruber bestätigt: „Am Wochenanfang soll es eine Stellungnahme von Stronach geben.“ Der Big Spender (unterstützt den Verein mit sechs Mio. Euro im Jahr) ist fußballmüde und auch sauer, weil sein Stadionprojekt gescheitert ist. Das Land Niederösterreich unterstützt den Stadionbau in St. Pölten und nicht in Wiener Neustadt. Wiener Neustadt soll nach St. Pölten wechseln Jetzt zittert Wiener Neustadt natürlich um die Zukunft, Stronachs Vertrag läuft zum Saisonende aus. Gruber: „Sicher ist, dass wir die Saison fertig spielen werden. Alles andere ist offen.“ Auch ein Transfer des Vereins nach St. Pölten, wo ein starker Hauptstadtklub entstehen soll, steht im Raum. Gruber: „Die Spieler müssen sich am wenigsten Sorgen machen. Sie haben alle Verträge, teilweise sogar langfristige.“ Auch der Verein hofft noch: Denn aus dem Umfeld von Stronach ist zu hören, dass er neue Geldgeber und Sponsoren sucht. Die Funktionäre sind jetzt davon überzeugt, dass sich durch den Abgang des ungeliebten Neumann neue Türen öffnen, die bisher verschlossen blieben. Der Vize war mit vielen verkracht – seit Freitag offenbar auch mit Stronach.