Teamchef lässt gegen die Färöer nur einen Sieg gelten und will sein Team von Beginn weg stürmen sehen.
Pflichtsiege sind mitunter die schwersten im Fußball. Dennoch könnte die Ausgangsposition klarer nicht sein. Österreich muss am Samstag (17.00 Uhr MESZ/live ORF1) in Torshavn gegen die Färöer gewinnen, um die Schmach von 1990 (0:1) zu tilgen, und um seine realistischen Chancen in der Gruppe 7 der WM-Qualifikation am Leben zu erhalten. "Es zählen für uns nur die drei Punkte. Das ist unsere Pflicht", bestätigte Teamchef Karel Brückner am Freitag vor dem Abschlusstraining im Torsvöllur-Stadion.
Druck von Beginn weg
Brückner will dafür von der ersten Minute an
druckvollen Angriffsfußball von seiner Elf sehen. "Es darf kein Abtasten
geben. Es gibt nichts anderes, als von der ersten Minute an auf Sieg zu
spielen", erklärte der Tscheche, der neben dem gesetzten Marc Janko erstmals
von Beginn an eine zweite Spitze aufbieten wird. Vermutlich dürfte es sich
um Roman Kienast handeln, der als Schweden-Legionär die rauen Bedingungen im
Norden gewohnt ist. "Wir müssen auch auf den Verlauf des Spiels reagieren
können", ergänzte Brückner.
Geduldspiel
Denn die Partie könnte - sofern den Österreichern
kein schnelles Tor gelingt - zum Geduldspiel werden. "Der Gegner hat eine
sehr gute Abwehr, das wissen wir", erklärte Brückner. Zuletzt hatten sich
die Färinger Serbien (0:2) und Rumänien (0:1) nur knapp geschlagen geben
müssen. Im Jahr davor hatte sich auch Weltmeister Italien schwergetan,
siegte dank zweier Tore von Filippo Inzaghi in Torshavn nur 2:1. "Sie haben
zu Hause gute Ergebnisse erzielt", warnte Brückner. "Wir müssen konzentriert
sein."
Flügelzange
Der Abwehrwall der Insel-Kicker, von denen sich
zumindest sechs ständig in der Defensive befinden, sei am ehesten über die
Flügel zu knacken. György Garics und Martin Harnik (rechts) sowie Christian
Fuchs und vielleicht auch Kapitän Andreas Ivanschitz (links) sollen die groß
gewachsenen Stürmer mit Flanken versorgen, sofern das die Wetterbedingungen
zulassen. Am Freitag fegte ein Sturmtief über den Archipel im Nordatlantik,
das sich bis zum Spiel abschwächen sollte. Die Regenwahrscheinlichkeit
betrug 50 Prozent.
Keine Ausreden
"Es gibt keine Ausreden. Weder das Wetter, noch
der Platz. Das ist gleich für beide Mannschaften", betonte Brückners
Team-Trainer Jan Kocian. Die Mannschaft wisse, was auf dem Spiel steht. "Die
richtige Einstellung ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Alles Weitere
kommt dann von selbst - Qualität, Abschluss, Tormöglichkeit. Aber kämpfen
ist für mich selbstverständlich", betonte Brückner, der als Co-Trainer
Tschechiens 1998 bereits ein Geduldspiel auf Färöer erlebt hatte - 1:0 dank
eines Smicer-Tores in Minute 84.
Aufstellung bleibt geheim
Die Aufstellung hat der 68-Jährige laut
eigenen Angaben bereits im Kopf. "Es ist nicht definitiv, es gibt immer zwei
oder drei Alternativen", erklärte Brückner. Eine davon wäre Debütant Andreas
Hölzl statt Harnik, eine andere Fuchs als Außenverteidiger und Emanuel
Pogatetz damit anstelle von Sebastian Prödl im Zentrum. Im Sturm stehen dem
Tschechen neben Janko und Kienast mit den Rapidlern Erwin Hoffer und Stefan
Maierhofer sowie Youngster Marko Arnautovic (19) noch drei Waffen gegen die
Wikinger zur Verfügung.