Im Interview spricht der Spartak-Legionär über seine Fußverletzung und lobt den Charakter des Teams.
Die Färöer - eine unangenehme Hürde in der WM-Qualifikation. Ist
ein Sieg Pflicht, um im Rennen zu bleiben?
Stranzl: "Gegen die
Färöer müssen wir auf alle Fälle gewinnen, das ist
überhaupt keine Frage. Aber es wird sicherlich kein schönes Spiel.
Wir brauchen sehr viel Geduld. Dort haben auch andere Mannschaften schon
schlecht ausgesehen."
Mit welchem Gefühl geht man in ein Spiel mit einer derart klaren
Ausgangsposition?
Stranzl: "Wir können beweisen, dass wir weiter
sind. Wir haben die Fehler aus dem Spiel gegen Litauen (0:2) analysiert.
Spielerisch müssen wir uns sicher steigern, aber wir haben gezielt trainiert
- vor allem Flankensituationen. Auch unsere Standards sind nach wie vor eine
gute Waffe."
Sie haben die jüngsten beiden Spiele bei Spartak wegen einer Fußprellung
versäumt. Werden Sie am Samstag spielen können?
Stranzl:
"Davon gehe ich aus. Es sollte eigentlich kein Problem mehr sein. Ich
habe bisher alle Trainings absolviert. Es ist eine sehr unangenehme Stelle
an der Fußsohle, aber Schmerzen bin ich ja bereits gewohnt. Ich werde
eben auch nicht jünger."
Es ist nicht das erste Mal, dass Sie verletzt im Teamcamp eingerückt
sind. Fehlt Ihnen dann nicht der Rhythmus?
Stranzl: "Die Zeiten sind
vorbei, in denen ich über Verletzungen jammere, oder darüber, dass mir
die Spiele fehlen. Ein paar gute Trainings können mir genauso viel geben wie
ein Spiel. Dafür habe ich mittlerweile genug Erfahrung."
Diese Routine und Ihr Auftreten machen Sie auch im Nationalteam zu einem
Führungsspieler. Was hat sich in der Mannschaft verändert?
Stranzl:
"Ich bin vielleicht nicht mehr so laut wie früher. Ich muss nicht
mehr so viel reden - auf dem Platz und neben dem Platz. Die Mannschaft hat
sicherlich den richtigen Charakter. Wir sind jetzt alle Männer genug, um
Probleme sofort anzusprechen."
Das war nicht immer so.
Stranzl: "Vielleicht. Wir sind auch älter
geworden und reifer."
Haben Sie das Gefühl, dass diese Mannschaft in dieser Konstellation
noch sehr lange zusammen spielen wird?
Stranzl: "Die meisten spielen
ja schon zumindest zwei Jahre zusammen. Dabei hat sich viel Positives
entwickelt. Der eine oder andere wird noch aus der U21 dazustoßen, da haben
wir ein sehr starkes Team. Wir sind auf einem ganz guten Weg."
Stichwort U21. Was würde die EM-Teilnahme für Österreich und die
beteiligten Spieler bedeuten?
Stranzl: "Zuallererst eine
Riesenchance. Dort sind sehr viele internationale Beobachter. Es ist eine
Bühne, um ins Ausland zu kommen. Das muss das Ziel sein. Außerdem wäre
es eine große Erfahrung für jeden Einzelnen. Ich denke, die Chancen
sind nicht so schlecht, dass wir uns (im Playoff) gegen Finnland
qualifizieren."