Karel Brückner macht Druck: Er nimmt das Team in die Pflicht. Eine Blamage auf den Färöern wie 1990 ist für ihn ausgeschlossen.
ÖSTERREICH: Josef Hickersberger musste einst nach der 0:1-Schmach als
Teamchef zurücktreten – haben Sie schon darüber nachgedacht, welche
Konsequenzen eine Niederlage am Samstag für Sie hätte, Herr Brückner?
Karel
Brückner: Solche Fragen mag ich nicht. Wenn, wenn, wenn... Es hat überhaupt
keinen Sinn, über so was nachzudenken. Diese Frage können Sie mir am Samstag
stellen, aber nicht jetzt. Wir haben die klare Absicht und das Ziel, zu
gewinnen.
ÖSTERREICH: Trotzdem: Das peinliche 0:1 vor achtzehn Jahren haben viele
noch im Hinterkopf. Stört Sie das?
Brückner: Ja. Denn dieses
Match ist Geschichte. Die Vergangenheit interessiert mich nicht. Fußball ist
Zukunft.
ÖSTERREICH: Und Sie müssen optimistisch in die Zukunft blicken, oder?
Brückner:
Natürlich. Wir brauchen aus den Spielen gegen die Färöer und Serbien sechs
Punkte. Die sind Pflicht.
ÖSTERREICH: Da sollte sich Ihre Mannschaft gegenüber dem 0:2 in Litauen
deutlich steigern, finden Sie nicht?
Brückner: Völlig richtig. Meine
Mannschaft muss am Samstag von der ersten Sekunde an großen Druck erzeugen.
Sie muss ein Zeichen setzen. Der Gegner steht mit acht bis zehn Mann hinten.
Wir können sicher nicht kontern.
ÖSTERREICH: Ist es ein gutes Omen, dass Sie 1998 beim 1:0-Sieg des
tschechischen Teams auf den Färöern als Co-Trainer dabei waren?
Brückner:
Auch dieses Spiel ist Geschichte. Ich weiß nur, dass wir hart kämpfen
mussten und dass es stark nebelig war. Fast hätte ich das Tor in der
Schlussphase nicht gesehen.
Interview: Christian Russegger/ÖSTERREICH