Eine Enttäuschung wie im vergangenen Oktober beim Ballon d'Or, als Lionel Messi zum achten Mal den goldenen Ball erhielt, will Erling Haaland nicht noch einmal erleben. Heute (20.30 Uhr/ live auf Sky) kommt es bei der FIFA-Gala "The Best" in London zum nächsten Duell der Torjäger.
In der dicken Bewerbungsmappe des Norwegers stehen das Titel-Triple mit den Citizens und 50 Pflichtspieltore im Kalenderjahr 2023. Inter-Miami-Star Messi profitiert hingegen fast nur noch von seinem Legenden-Status und dem WM-Titel 2022. Ebenfalls auf der Nominierten-Liste: PSG-Superstar und französischer Meister Kylian Mbappé. Im Vorjahr schaffte es genau dasselbe Trio in die Endauswahl.
Haaland wäre logische Wahl
Als großer Favorit für den prestigeträchtigen Preis wird dieses Jahr aber Ex-Salzburg-Profi Haaland gehandelt. Der 1,95-m-Stürmer holte sich in der Vorsaison mit 36 Ligatoren den "Goldenen Schuh". Auf dem Weg zu Citys erstem CL-Titel traf er zwölfmal, dazu wurde er zum UEFA-Spieler der Saison 2022/23 ("Europas Fußballer des Jahres).Zu groß ist die Sieges-Gier des 23-Jährigen. Vor allem nach dem bitteren zweiten Platz bei der Balon-d'Or-Verleihung.
Das weiß auch der Norweger und Ex-Rapidler Jan Aage Fjørtoft (56), der über Haaland eine Doku drehte und so eng am Weltstar dran ist wie kein anderer. „Natürlich hat Erling in der Öffentlichkeit gesagt, dass er auch mit dem zweiten Platz glücklich ist. Aber ein Sportler, der mit Platz zwei zufrieden ist, der ist kein Spitzensportler. Man kann sich also vorstellen, was was wirklich in ihm los war, er will ja immer gewinnen", so der 56-Jährige. Zudem zählt die City-Tormaschine mit einem Marktwert von 180 Mio. Euro bereits jetzt gemeinsam mit Rivalen Mbappé und Real-Madrid-Stürmer Jude Bellingham zum wertvollsten Profi der Welt.
Alaba kein zweites Mal in der Weltauswahl
Stimmberechtigt waren alle Teamchefs und Kapitäne der Nationalmannschaften aller Mitgliedsverbände. Dazu kamen aus jedem vertretenen Land je ein Branchenjournalist sowie mehr als eine Million Fan-Stimmen in einer Online-Wahl auf der FIFA-Website. Alle vier Wählergruppen sind mit je einem Viertel des Gesamtergebnisses gewichtet. Im Vorjahr hatte sich ÖFB-Kapitän David Alaba in Madrid rechtfertigen müssen, warum er Messi vor seinem damaligen Real-Kollegen Karim Benzema gereiht hatte.
Kein zweites Mal gibt es für Alaba vorerst in der FIFA/FIFPro-Weltauswahl, in der er 2021 vertreten war. Der am Kreuzband verletzte Wiener schaffte es im Gegensatz zu seinen Real-Teamkollegen Eder Militao und Antonio Rüdiger im Abwehrbereich nicht unter die sechs nominierten Finalisten.
Weltmeisterin Hermoso ebenfalls nominiert
Bei der Wahl zur Weltfußballerin fällt die Entscheidung zwischen den spanischen Weltmeisterinnen Aitana Bonmati und Jennifer Hermoso sowie der Kolumbianerin Linda Caicedo. Hermoso stand nach der WM im Sommer in Australien und Neuseeland im Mittelpunkt der "Kuss-Affäre", die Spaniens Verbandschef Luis Rubiales sein Amt kostete und eine dreijährige Sperre bescherte. Mit Alexia Putellas war bereits in den beiden vergangenen Jahren eine Spanierin Weltfußballerin, Caicedo gewann im Herbst aber den "Goldenen Ball".