GP in Silverstone

3. Saisonsieg für Red-Bull-Pilot Webber

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WM-Leader Lewis Hamilton fährt auf Platz Zwei. Sebastian Vettel landet nach einer verpatzten Startrunde nur auf Rang Sieben.

Red-Bull-Pilot Mark Webber hat sich im Kampf um den Formel-1-WM-Titel eindrucksvoll zurückgemeldet. Der 33-jährige Australier feierte am Sonntag im Grand Prix von Großbritannien in Silverstone einen Start-Ziel-Sieg vor WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Der Engländer führt die Fahrerwertung nach dem 10. von 19 Saisonläufen nun mit 145 Punkten weiter vor seinem McLaren-Teamkollegen und Landsmann Jenson Button (133), der das Podium in seinem Heim-GP als Vierter hinter dem Deutschen Nico Rosberg (Mercedes) erneut verpasste, sowie Webber (128) an.

Vettel verliert in der WM an Boden
"Pole"-Mann Sebastian Vettel fiel in der WM-Wertung dagegen mit 121 Zählern hinter seinen Red-Bull-Stallrivalen auf den vierten Platz zurück, da er sich nur mit Rang sieben begnügen musste. Der Deutsche vergab seine Chancen auf eine Wiederholung seines Vorjahressieges gleich zu Beginn. Nachdem sein neben ihm in Reihe eins stehender Teamkollege Webber einen perfekten Start hingelegt hatte, versuchte Vettel in dem harten, aber fairen Zweikampf dagegenzuhalten, kam von der Strecke ab und ruinierte sich dabei den rechten Hinterreifen. Dadurch fiel der 23-Jährige ans Ende des Feldes zurück, holte am Ende aber wenigstens noch sechs WM-Punkte.

Dicke Luft bei Bullen
Pikant war aber die Tatsache, dass es im Vorfeld des Großbritannien-GP wieder einmal dicke Luft im Red-Bull-Team gegeben hatte. Da der von Superstar-Designer Adrian Newey neu entwickelte Frontflügel am Samstag bei Vettel kaputtgegangen war, hatte der österreichisch-englisch Rennstall entschieden, dass Webber seinen neuen Flügel an Vettel abtreten musste. Es waren von dem neuen Teil nämlich nur zwei Stück rechtzeitig für Silverstone fertig geworden.

Webber souverän
Webber, der vor zwei Wochen bei seinem spektakulären Überschlag in Valencia wie durch ein Wunder unverletzt geblieben war, fuhr aber nach seinem Blitzstart auch mit dem alten Frontflügel ein souveränes Rennen an der Spitze, ließ sich selbst durch eine Safety-Car-Phase in Runde 29 und 30 nicht von seinem Erfolgsweg abbringen. Diese Rennneutralisation war notwendig geworden, weil Teile des Heckflügels vom Sauber des Spaniers Pedro de la Rosa auf der Start-Ziel-Geraden für Gefahr gesorgt hatten.

Sarkastischer Sieger
Nach dem Restart in Runde 31 hatte Webber das Rennen weiter sicher im Griff, drehte ein schnellste Runde nach der anderen und durfte am Ende über seinen fünften GP-Triumph jubeln. Beim ersten Kommentar über den Boxenfunk schwang aber trotzdem noch ein Kritik wegen der Flügelaffäre mit. "Nicht schlecht für einen Nummer-zwei-Fahrer", meinte Webber, der es nach seinem Triumphen in Spanien und Monaco als erster Pilot auf drei Siege in diesem Jahr gebracht hat. "Ich habe heute den besten Job gemacht, den ich machen konnte. Ich habe das Rennen genossen, es war ein guter Kampf mit Lewis."

Hamilton bleibt WM-Leader
Auch Hamilton war mit dem Rennausgang zufrieden, auch wenn ihm die Wiederholung seines Heimsieges von 2008 nicht glückte. "Wir haben das Beste aus diesem Wochenende gemacht, denn Mark war heute viel schneller als wir. Ich habe versucht, an ihm dranzubleiben, habe eine Qualifying-Runde nach der anderen gedreht, hatte aber trotzdem keine Chance gegen ihn", betonte der 25-Jährige.

Und auch der drittplatzierte Nico Rosberg hatte gut lachen. "Nach dem Katastrophen-Wochenende in Valencia war dieser dritte Platz hier gigantisch", gab der Sohn des finnischen Ex-Weltmeisters Keke Rosberg zu Protokoll. Sein prominenter Mercedes-Teamkollege und Landsmann Michael Schumacher holte nach zuletzt zwei Rennen ohne Zähler diesmal als Neunter wenigstens zwei Punkte, während Ferrari leer ausging. Superstar Fernando Alonso wurde nach einer Durchfahrtsstrafe nur 14., unmittelbar hinter dem Spanier folgte der brasilianische Vizeweltmeister Felipe Massa auf Rang 15.

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