Force India, Sauber und Lotus wollen neue Verteilung der Gelder.
Der Streit um die Finanzen in der Formel 1 könnte dazu führen, dass am Sonntag nur noch zwölf Autos den Grand Prix der USA bestreiten. Die Rennställe von Force India, Sauber und Lotus erwägen nach den Insolvenzanträgen der Nachzügler-Teams Marussia und Caterham einen Boykott des Rennens in Austin, um ihrer Forderung nach einer Neuverteilung der Vermarktungserlöse Nachdruck zu verleihen.
Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärte in einem ORF-Interview, dass die Formel 1 ein "Milliardengeschäft" sei und es bei einer entsprechend größeren Beteiligung der kleineren Teams am Gewinn des von Geschäftsführer Bernie Ecclestone verwalteten Einnahmentopfes nicht mehr zu solchen Insolvenzfällen wie in jüngster Vergangenheit kommen könnte. Zu einem möglichen US-Rennboykott wollte die Österreicherin aber nichts sagen.
Der stellvertretende Force-India-Teamchef Bob Fernley antwortete dagegen am Samstag auf die Frage, ob die kleineren Teams den drittletzten WM-Lauf der Saison boykottieren könnten: "Derzeit ist alles möglich." Force-India-Boss Vijay Mallya wurde sogar noch deutlicher. "Wir haben lange genug darüber diskutiert, doch nie ist etwas passiert. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir handeln", betonte der 58-jährige Unternehmer aus Indien.
Ein solcher Rennboykott würde wohl ähnlich wie in Indianapolis 2005 ablaufen, als nach Problemen von Reifenlieferant Michelin nur die sechs Autos mit Bridgestone-Pneus in die Wertung kamen. Die kleineren Teams würden demnach in Austin starten, um die Verträge zu erfüllen, aber bereits nach der Einführungsrunde geschlossen in die Box fahren und so das Rennen frühestmöglich beenden.