GP von Bahrain

BMW weiter eine "Katastrophe"

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Bayrische Boliden hinken der Konkurrenz nach. Theissen: "Ganzes Paket zu langsam".

Tristesse statt Titel-Träumerei in Weiß-Blau: Der selbst ernannte WM-Kandidat BMW-Sauber taumelt und ist nach rasanter Talfahrt am Tiefpunkt angelangt. Nach dem Wüsten-Debakel in Bahrain steht dem Formel-1-Rennstall das Wasser bis zum Hals. "Wir sind mit unserer Leistung nicht zufrieden, stehen nicht da, wo wir hin wollen und werden unseren eigenen Ansprüchen momentan nicht gerecht", betonte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nach dem Rennen in Sakhir, um dann noch deutlicher zu werden: "Das gesamte Paket ist zu langsam."

Sogar hinter Force India
Nicht einmal mit den Force-India-Piloten konnten der Pole Robert Kubica und der Deutsche Nick Heidfeld mithalten und landeten am Ende des Feldes nur an 18. bzw. 19. Stelle. "BMW ein Desaster", befand deshalb die italienische Zeitung "Corriere dello Sport" in ihrer Montagausgabe. "Das Ergebnis ist eine Katastrophe", sprach auch Heidfeld Klartext, dass der Bahrain-Grand-Prix ein "weiteres Rennen zum Vergessen" gewesen sei.

Große Hoffnung hatte sich BMW-Sauber schon vor dem vierten Saisonlauf nicht gemacht. Aber dass es für "Quick Nick" und Kubica so knüppeldick kommen würde, hatten selbst die größten Pessimisten nicht befürchtet. Nach einer Kollision in der ersten Kurve war der Grand Prix für beide schon nach wenigen Sekunden laut Theissen "praktisch gelaufen".

Ungewohnte Situation
"Diese Situation ist ungewohnt für uns alle im Team", sagte Theissen. Seit der Trennung von Williams und dem Auftritt als Werksteam ging es bei BMW-Sauber drei Jahre lang kontinuierlich bergauf. "Wir haben seit 2006 unsere ambitionierten Ziele jeweils erreicht, bisweilen sogar übererfüllt", verwies der Motorsportchef auf die beeindruckende Bilanz. Nun wollten die Weiß-Blauen zum Gipfelsturm ansetzen, stattdessen folgte der unerwartete Absturz.

"Im Sport hat man nicht immer Rückenwind. Da ist es auch kein Trost, dass es anderen hoch eingeschätzten Teams ähnlich ergeht wie uns", sagte Theissen im Hinblick auf die ebenfalls schwächelnden Spitzenteams Ferrari, Renault und McLaren-Mercedes. "Jetzt wird sich zeigen, wie stark das Team ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren werden."

Hoffen auf Barcelona
Die ganzen Hoffnungen auf eine Trendwende ruhen auf dem Europa-Auftakt am 10. Mai in Montmelo/Barcelona, der für die gebeutelten Bayern zum Neuanfang werden soll. Für den Grand Prix von Spanien in zwei Wochen bringt der Rennstall ein umfassendes aerodynamisches Entwicklungspaket, das allerdings "noch nicht final geschnürt" ist, wie Theissen mitteilte. "Wir erwarten einen Leistungssprung. Was dies in Relation zu den anderen Teams bringt, wird man sehen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir uns mit den Entwicklungsschritten, die wir geplant haben, aus dieser unbefriedigenden Lage befreien werden."

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