Keine Ausreden mehr: "F150" soll Ferrari zurück auf WM-Kurs bringen.
Verlieren verboten: Mit dem F150 will Ferrari die Formel-1-WM-Schmach von 2010 tilgen. Während Weltmeister Sebastian Vettel noch bis Dienstag warten muss, lüftete sein schärfster Rivale Fernando Alonso bereits am Freitagvormittag im Ferrari-Firmensitz in Maranello das Geheimnis um sein neues Auto als erster. Die Scuderia setzte bei der Präsentation des 2011er-Boliden einmal mehr auf Pathos und Entschlossenheit.
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"Wir müssen gewinnen"
Geht es nach dem italienischen Traditionsteam, sollen Vettel & Co. in der kommenden Saison nur die grün-weiß-roten Farben Italiens auf dem Heckflügel des neuen F150 zu sehen bekommen. "Dieses Jahr müssen wir gewinnen", forderte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo lautstark bei der Vorstellung der neuen "Roten Göttin".
So stark wie schön?
Väterlich nahm der Boss seine Piloten Alonso und Felipe Massa beim abschließenden Foto in die Arme. Zuvor hatten seine fahrenden Angestellten um 10.07 Uhr den neuen Wagen fast schon ehrfürchtig vom glänzenden und ferrari-roten Tuch befreit. "Ich hoffe, es ist so stark wie es schön ist", meinte der spanische Vizeweltmeister Alonso, der wie sein brasilianischer Teamkollege künftig etwas höher sitzen wird. Auch die Nase trägt der F150 höher als das Vorjahresmodell.
Technische Neuerungen
Bis zum Saisonauftakt versprach Teamchef Stefano Domenicali weitere Veränderungen. Berücksichtigen mussten die Ingenieure um Designer Nicolas Tombazis den neuerdings verstellbaren Heckflügel sowie das im Vorjahr aus den Autos verbannte Energierückgewinnungssystem KERS. Hinzu kommen die neuen Reifen des Formel-1-Rückkehrers Pirelli. Auch für die Fahrer sind das einige Unbekannte. "Wir müssen eine Menge lernen", betonte Alonso.
Sieg zum Auftakt
Nachdem er 2010 im letzten Rennen den Titel noch an Vettel hatte abgeben müssen, will er die neue Saison zumindest beginnen wie die vorherige: Mit einem Sieg. "Ich bin absolut motiviert und auch aufgeregt", sagte der Champion von 2005 und 2006, der in sein zweites Jahr bei der Marke mit dem springenden Pferd geht. "Ich denke, es wird einfacher für mich sein, mich nun an das neue Auto zu gewöhnen", lautete die Prognose von Alonso, ehe er am Nachmittag auf der firmeneigenen Strecke die ersten Runden im neuen Auto drehte.
Auto als Tribut an Italien
Im dunklen Anzug mit Ferrari-Krawatte huldigte Domenicali dem neusten Machwerk der Designer und Mechaniker. Bei allem Pathos mit dem Tribut an 150 Jahre geeintes Italien im Namen des neuen Autos, den Landesfarben auf dem Heckflügel und den drei kleinen Flaggen an der Seite, weiß aber auch er: "Wir haben den F150 mit einem ganz einfachen Ziel entwickelt, wir müssen es nur erreichen." Massa, der im ersten Jahr mit Ex-Weltmeister Alonso zur klaren Nummer zwei degradiert worden war, formulierte es so: "Du hast immer Druck, wenn du für Ferrari fährst."
Zumindest in Sachen Präsentation sicherte sich die Scuderia rund eineinhalb Monate vor dem ersten Rennen am 13. März in Bahrain die Pole Position. Vettel wird seinen RB7 von Red Bull erst am kommenden Dienstagvormittag vorstellen, Rekordchampion Michael Schumacher und sein Mercedes-Team rollen den neuen MGP W02 nicht einmal eine Stunde später zum Auftakt der offiziellen Testfahrten in Valencia aus der Garage. McLaren-Mercedes präsentiert seinen Boliden als letztes der vier Top-Teams erst am 4. Februar in Berlin.