Stimmungswandel bei hartnäckigstem Anrainer: kein Einspruch gegen UVP - "Spielberg Neu" jetzt auf Schiene?
Eine überraschende Einigung hat es Montagabend beim Projekt "Spielberg Neu" zwischen Konsenswerbern und dem wesentlichsten Gegner, Karl Arbesser, gegeben. Wie der Bürgerinitiativen-Sprecher gegenüber der APA erklärte, werde seine Gruppe auf Einsprüche gegen den UVP-Bescheid erster Instanz verzichten.
Endgültiges Aus abgewehrt
Noch am Vormittag hatte es von
Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (V) geheißen, dass der positive
Bescheid zwar diese Woche zugestellt werde, dass aber die Verhandlungen mit
Karl Arbesser ergebnislos geblieben seien. Der Landesrat äußerte die
Befürchtung, dass es bei einem Einspruch bis zu einem Entscheid der
Berufungsinstanz, des Bundesumweltsenats, ein Jahr dauern dürfte. Damit
könnten die noch verbliebenen Investoren das Interesse verlieren.
Red Bull kontaktiert
In der Sitzung der Landesregierung am Montag
hatte man sich dann auf ein gemeinsames Schreiben an Red Bull-Boss Dietrich
Mateschitz, die "Schlüsselfigur" des Projektes, verständigt, in dem dieser
zu einem Gespräch über die weitere Vorgangsweise gebeten werden soll. Ziel
sei es, die verbliebenen Investoren bei der Stange zu halten und Ersatz für
zurückgetretene zu finden.
Mit Einspruch gerechnet
Noch am Nachmittag hatte Arbesser
verlautet, dass nach aktuellem Stand mit einem Einspruch zu rechnen sei.
Allerdings verwies er auf die seitens der Projekt Spielberg Neu
Projektentwicklungs GesmbH neuerlich aufgenommenen Verhandlungen. Diese
wurden dann tatsächlich gegen 21.00 Uhr zu einem positiven Abschluss
gebracht: "In der absolut allerletzten Sekunde des Elfmeterschießens", so
Arbesser.
Über die Zugeständnisse wollte Arbesser vorläufig keine detaillierten Angaben machen. Die "Anpassungen" seien jedenfalls im Bereich der Lärmfrage passiert.
Ob damit das 150-Mio.-Euro-Projekt einer Test- und Incentivestrecke mit Rennsporttauglichkeit damit endgültig auf Schiene ist, kann aber noch nicht sicher gesagt werden. Es könnten ja noch andere Anrainer Einspruch erheben. Sicher scheint, so meinte Arbesser unter Berufung auf Informationen seitens der Behörde, dass der UVP-Bescheid nun überarbeitet und erst in einigen Wochen erlassen werde.