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Ferraris neue "rote Göttin" präsentiert

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Auf der Hausstrecke in Fiorano wurde der neue Ferrari-Bolide für 2008 präsentiert. Besonderes Merkmal: ein "Entenschnabel". Erste Tests bereits absolviert.

Ohne großes Tamtam, ohne Prominenz, ohne Firmenchefs und ohne Rekord-Weltmeister sowie Berater Michael Schumacher hat Titelverteidiger Ferrari als erstes Team am Sonntag den Rennwagen für die neue Formel-1-Saison vorgestellt.

Nummer 1
Damit war die italienische Scuderia erstmals seit Jahrzehnten auch wieder die Nummer 1 bei der Enthüllung der Boliden. Weltmeister Kimi Räikkönen erklärte bei der schlichten Präsentation des F2008 am Sonntag vor rund 60 Experten auf der Hausstrecke Fiorano: "Unser Ziel muss natürlich sein, beide Titel erfolgreich zu verteidigen." Im Vorjahr hatte der Finne nach einem spektakulären Saisonfinale seine beiden McLaren-Mercedes-Konkurrenten Lewis Hamilton und Fernando Alonso in der Gesamtwertung um nur einen Punkt geschlagen.

Gleiche Gegner
Räikkönen tippt für die am 16. März mit dem Großen Preis von Australien beginnende Saison auf McLaren-Mercedes und BMW-Sauber als Hauptgegner im Titelrennen. "Ich nehme an, dass Renault den Weg zurückfindet", traut der 28-jährige Rennfahrer auch den Franzosen mit Rückkehrer Alonso eine gute Rolle zu. Tatsächlich sei es aber schwierig, vor den ersten Testfahrten mit den neuen Autos etwas über das wirkliche Kräfteverhältnis zu sagen.

Massa muckt auf
Ein härterer Widersacher als 2007 will Felipe Massa seinem Teamkollegen sein. Der brasilianische WM-Vierte nannte als persönliches Ziel: "Ich möchte alle Rennen beenden. Meine Ausfälle haben mich den Titel gekostet." Ansonsten warnte Massa vor einem höheren Risiko wegen der nun verbotenen Traktionskontrolle, die bisher ein unkontrolliertes Durchdrehen der Räder verhinderte. "Wir müssen genau beobachten, ob es nun gefährlicher wird", sagte der 26-Jährige.

Entenschnabel
Optisch stach bei der anschließenden Besichtigung der neuen "roten Göttin" in der Firmenwerkstatt im benachbarten Maranello der entenähnliche "Schnabel" am meisten ins Auge. Diese Nasenform erinnert etwas an das Toyota-Vorjahresmodell. Auch sonst weist der F2008 einige spektakuläre aerodynamische Details auf. "Wir haben die Aerodynamik komplett überarbeitet. Aber die wahren Geheimnisse stecken unter der Verkleidung", verriet Technik-Direktor Aldo Costa. Hauptaufgabe sei es gewesen, "die Schwachstellen der vorigen Saison" zu beseitigen.

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Im Beisein von Michael Schumacher hat Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen am Montag erstmals den neuen Ferrari F2008 getestet. Der Finne fuhr auf der Hausstrecke des italienischen Rennstalls in Fiorano 20 Runden auf regennassem Asphalt. Beim sogenannten "Shakedown" sind 50 Kilometer erlaubt. Nach dem neu eingeführten Verbot der Traktionskontrolle, die bisher das Durchdrehen der Räder verhindert hatte, könnten solche Bedingungen den Piloten Schwierigkeiten bereiten. Nach Ferrari-Angaben verlief die Testfahrt jedoch reibungslos.

"Es gibt nur ein Ziel: Den achten Titel in zehn Jahren zu gewinnen. Das klingt einfach besser als sieben Titel in neun Jahren", sagte Fiat-Präsident Luca di Montezemolo zu der erhofften Titelverteidigung. Michael Schumacher, der für Ferrari zwischen 2000 und 2004 fünfmal die Fahrerwertung gewonnen hatte, ist inzwischen als Berater bei den Italienern tätig. Bei der Präsentation des neuen Rennboliden mit Räikkönen und Felipe Massa am Sonntag hatten Schumacher und Montezemolo gefehlt. In der übernächsten Woche sollen die beiden Piloten bei den offiziellen Tests des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA) mit zwei F2008 anrücken.

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