In der Motorsport-Königsklasse bahnt sich offenbar eine Sensation an.
Zwischen McLaren und Honda kriselt es - das ist kein Geheimnis. Immer wieder wird der Motorenhersteller harsch kritisiert. Fernando Alonso etwa schimpfte zuletzt in Spa über die fehlende Power: "Peinlich, wirklich peinlich." Elf mickrige Punkte konnte der Traditionsrennstall in der laufenden Formel-1-Saison erobern. Lediglich zwei Teams sind schlechter.
"Wir müssen konkurrenzfähiger werden. Das Wochenende hat gezeigt, dass wir noch kaum Fortschritte erzielen", meint Boss Zac Brown. In Monza rollte Stoffel Vandoorne wegen eines Antriebsdefekts aus, nachdem der Belgier schon vor dem Rennen hatte Teile tauschen müssen. Brown: "Wie lange können wir warten, bis wir Fahrer, Partner und Fans verprellt haben? Alle halten zu uns, aber ewig geht es nicht weiter."
Der Geduldsfaden scheint gerissen: Laut Motorsport-Total steht eine Trennung bevor. McLaren werde demzufolge in den kommenden Tagen Nägel mit Köpfen machen, die Partnerschaft mit Honda aufkündigen und den Vertrag mit Alonso, dem wohl größten Kritiker der Japaner, verlängern. Ein Hammer, der sich abzeichnete.
McLaren unter Zeitdruck
Vor drei Jahren kehrte Honda zurück ins McLaren-Heck. Dominante Erfolge wie in der Vergangenheit wurden angekündigt. Was bleibt: ein Desaster. Aber wer hilft McLaren mit Motoren aus? Mercedes und Ferrari haben kein Interesse daran, einen direkten Konkurrenten wiederzubeleben. Bleibt Renault.
Die Franzosen sollen der Rettungsanker sein. Und die Zeit drängt. Denn das Auto für 2018 muss auf Räder gestellt werden. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir mit dem Chassis technische Schwierigkeiten bekommen. Sonst lösen wir das Antriebsproblem, aber das Chassis hält nicht mit", weiß Brown.
Zur Personalie Alonso meint er: "Er liebt das Team." Ein weiteres Engagement sei deshalb "sehr wahrscheinlich".