Pünktlich vor dem Saisonauftakt hat Max Verstappen wieder abgespeckt. Der Formel-1-Star aus den Niederlanden hatte sich in der Winterpause wie üblich gehen lassen und zehn Kilo angefuttert. Doch ab sofort will er nur noch Mr. Unersättlich am Asphalt sein.
"Meine Lieblingszahl ist drei, also werden wir unser Bestes geben, um den dritten Titel zu gewinnen", verkündete Verstappen vor dem ersten Grand Prix des Jahres am Sonntag (ab 16 Uhr im Sport24-Liveticker) in Bahrain.
"Ich weiß nicht, ob wir gut genug sein werden, um ein solches Ergebnis zu schaffen, aber das Team glaubt, dass wir es schaffen können", sagte Verstappen. Die Akkus sind wieder voll, das schöne Leben wurde in Zügellosigkeit genossen. Er fühle sich während des Jahres immer ein bisschen unter seinem Normalgewicht, wie Verstappen "De Telegraaf" erzählte. Einen Monat esse und trinke er aber nach dem letzten Grand Prix, was er will. Aus den üblichen fünf Kilos Winterspeck wurden so zehn. "Ich mag es, mir ein bisschen weh zu tun", meinte Verstappen lachend über die dadurch notwendige Schinderei im Fitnessraum.
Die Eindrücke der Tests in Bahrain sind, dass Verstappen die Völlerei nicht geschadet hat. Der mit dem Kürzel RB19 versehene Dienstwagen wirkte auf Anhieb schnell und zuverlässig. "Der Wagen fühlt sich viel besser an als im vergangenen Jahr", tätigte Verstappen am Donnerstag einen für die Konkurrenz ernüchternden Befund.
Konkurrenz will "Ära Verstappen" verhindern
Eine Ära Verstappen wollen seine Rivalen aber tunlichst verhindern. "Ich hoffe nicht", meinte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc zu einem möglichen weiteren Triumphzug Verstappens. Nach einem Raketenstart in die vergangene Saison samt Auftaktsieg in Bahrain für den Monegassen entwickelte sich das "cavallino rampante" (aufbäumende Pferdchen) im Saisonverlauf mehr in Richtung Seepferdchen. Am Ende blieb Leclerc immerhin die Vize-WM. "Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen", meinte Lewis Hamilton, der wie Schumacher siebenmal die WM gewinnen konnte, über eine Ära Verstappen.
Zahlen spielen für Verstappen eine große Rolle. Die Drei ist, wie erwähnt, seine Lieblingszahl. Mit ihr fuhr er in seiner Jugend. Starten durfte Verstappen mit der Drei bei Red Bull aber nicht, weil sie nach seiner Beförderung 2016 vom damaligen Schwesterteam Toro Rosso von Daniel Ricciardo belegt war. Also wich er auf die 33 aus. Das sollte quasi das Glück von Verstappen verdoppeln. Das hat bisher auch gut funktioniert - selbst wenn er mittlerweile mit der Eins des Weltmeisters über den Asphalt jagt.
In der vergangenen Saison gewann Verstappen 15 Grand Prix - so viele wie kein anderer zuvor in einem Jahr. Geht es für Verstappen noch besser? "Natürlich kann er sich verbessern", meinte Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan. "Er wird sich für diese Aussage nicht bei mir bedanken, es gibt aber Bereiche, in denen er sich ein bisschen weiterentwickeln kann. Er wird in sich gehen und sich überlegen, was er in dieser Saison besser machen kann."
"Was er erreicht hat, ist phänomenal", betonte Teamchef Christian Horner über seinen Superstar, den Horner weiter wachsen sieht. "Je mehr Erfahrung er aber sammelt, desto vielseitiger wird er. Außerdem kann er unglaublich gut mit Druck umgehen." Den Wettlauf um sein Idealgewicht hat Verstappen dem Vernehmen schon gewonnen.