F1-Aufmacher

Marko-Ärger über Schumacher-Theorie: "Absurd"

Der Wirbel um die Rammbock-Aktion von "Bulle" Max Verstappen gegen George Russell (Mercedes) in Barcelona beruhigt sich nicht. Auf die Theorie von Sky-Experte Ralf Schumacher, dass Verstappen seinen Abschied von Red Bull provozieren könnte, reagierte Red-Bull-Mastermind auf ServusTV. 

Bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" wurde Marko von Moderator Christian Nehiba auf die Schumi-Theorie angesprochen. Der 82-jährige Grazer nahm sich, wie man es von ihm gewohnt ist, kein Blatt vor den Mund: "Da gibt es die wildesten Theorien. In jedem Land werden andere Ausstiegsklauseln bekanntgegeben. Das ist sicher nicht in Max’ Sinn. Das ist absurd."

Marko über möglichen Verstappen-Ausstieg: "Wenn er wollte ..."

Verstappens Vertrag läuft bis Ende 2028 - allerdings mit Ausstiegsklauseln. Dazu verriet Jurist Marko beim ServusTV-Besuch, dass sein Top-Pilot nicht auf diese Weise (durch die für den Rammstoß kassierte Strafe fiel er auf Platz 10 zurück) eine schlechtere Platzierung provozieren müsse: "Wenn er (Verstappen, d. Red.) wollte, könnte er das ganz anders machen.“ Nachsatz: "Max ist ein absoluter Racer."

Horner: "Absoluter Blödsinn! Schon lang nicht so was Dummes gehört ..."

Ähnlich äußerte sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner in der Bild-Zeitung: "Diese Theorie ist der größtmögliche Blödsinn! So was Dummes hab ich schon lange nicht mehr gehört. Max will immer gewinnen und würde niemals so handeln."

Marko erklärte zudem ausführlich, wie es zu Verstappens Kurzschluss-Aktion in der Schlussphase des Barcelona-GP kam: „Die Entscheidungen fallen an der Pit-Wall. Da sind 70 Leute, die zuarbeiten. Wir sind mit einer Zwei-Stopp-Strategie reingegangen, haben aber gemerkt, dass wir das Tempo nicht mitgehen können und die Reifen abbauen. Das war die richtige Entscheidung. Mit frischen Reifen waren wir knapp an Lando Norris dran. Dann kam das Safety-Car zum ungünstigsten Moment. Dann gab es nur mehr harte Reifen. Dass wir den aufgezogen haben, war ein Fehler. Die Alternative wäre gewesen, draußen zu bleiben. McLaren hätte uns geschnupft, aber Leclerc hätten wir hinter uns halten können. Das Safety-Car hat vier, fünf Runden gedauert. Piastri ist ganz ausgefuchst und er hat die Temperatur runtergebracht. Er hätte fast das Auto verloren. Max hat gefragt, wieso der harte Reifen. Es war eine Fehlentscheidung, dass man dachte, ein neuer Reifen wäre besser als ein gebrauchter. Lando war sicher in unserer Reichweite, Oscar eher nicht.“

Dabei hatte Marko auch versucht, die Verstappen-Aktion zu verharmlosen: „Max hat dann plötzlich wieder beschleunigt und dann war der Teufel los. Das war eine ordentliche Fehleinschätzung.“ Wobei, wie Marko zugibt, Verstappen mit dem Mercedes-Star offenbar ein Problem hat: "Mit Russell ist er sowieso im Clinch. Mit Vorfällen und Fehlentscheidungen sind die Emotionen durchgegangen. Eine Nacht drüber zu schlafen, hat sicher geholfen. Jeder geht da seine Wege. Wenn Max in so einer Stimmung ist, lässt man ihn lieber alleine.“ 

Spannend auch, was Marko zur Diskussion am Funk sagt, daran sieht man, wie viele Gedanken sich Vierfach-Weltmeister Verstappen über die Renntaktik macht: „Max kennt das Reglement bis ins Detail. Russell war außer Kontrolle und er musste ausweichen. Intern haben wir gesagt, dass es 50:50 war. Max wollte nicht wechseln, musste aber den Platz zurückgeben. Das hat er dann unter Protest gemacht. Das Risiko auf eine Zeitstrafe war zu groß.“

"Drei Zehntel langsamer als McLaren"

Markos Fazit: „Das ganze Wochenende war für Max und für uns alle ernüchternd. Im Prinzip sind wir mit einem zu langsamen Auto drei Zehntel hinten gewesen. Wir dachten, dass wir gleichauf wären. Wir haben wieder gesehen, dass McLaren haushoch überlegen ist.“

Marko weiter: „Wir hoffen, dass unser Auto in Kanada wieder wettbewerbsfähig ist. Momentan hat Max Verstappen kein Auto, mit dem er Weltmeister werden kann. Aber nur er kommt momentan überhaupt damit zurecht. Wenn alles passt, sind wir genauso schnell wie McLaren. Wir geben noch nicht auf, aber es wird schwierig.“

Keine Angst vor einer Sperre: "Max weiß, wo seine Grenzen sind"

Dass Verstappen die Ausgangsposition durch die 3 Strafpunkte nicht einfacher gemacht hat, ist Marko ("Die Strafe ist angemessen") klar - bei einem weiteren Punkte-.Vergehen am 15 Juni in Montreal wäre der Weltmeister beim Österreich-GP in Spielberg am 29. Juni gesperrt. Marko: "Dass er sich in Kanada aufführt und dann in Österreich nicht startet, wird nicht passieren. Er ist ein Racer, der weiß, wo seine Grenzen sind."

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