Der 33-jähriger Österreicher sitzt womöglich bereits beim Saisonfinale in Brasilien nicht mehr im Williams-Cockpit.
Die Gerüchte um einen möglichen Rücktritt des Österreichers Alexander Wurz aus der Formel 1 verdichten sich. Laut Informationen aus dem Umfeld seines Rennstalls Williams-Toyota könnte der 33-jährige Niederösterreicher sogar bereits beim Saisonfinale in zwei Wochen in Brasilien durch den Japaner Kazuki Nakajima ersetzt werden. Wurz wollte diese Angaben am Sonntag nach dem Grand Prix von China zwar nicht bestätigen, schloss ein vorzeitiges Karriereende allerdings auch nicht aus.
Wurz schweigt
Stattdessen muss sich Routinier aufgrund einer
entsprechenden Vereinbarung mit Teamchef Frank Williams weiter in Schweigen
hüllen. "Es tut mir wirklich Leid. Ich darf dazu einfach nichts sagen. Ich
bin in einer Zwickmühle. Ich kann weder etwas bestätigen, noch dementieren",
erklärte Wurz. Die Zeichen stehen jedenfalls auf Abschied. Teamboss Williams
hatte sich erst am Donnerstag in der FIA-Pressekonferenz sehr zurückhaltend
über die Zukunft des Österreichers als Stammfahrer geäußert.
Wieder Testfahrer?
Wer 2008 das zweite Cockpit neben Nico Rosberg
- den deutschen Jungstar bezeichnete der Teamchef als "unverkäuflich" -
erhält, darauf wollte sich Williams offiziell noch nicht festlegen. Wurz'
Rücktritt dagegen soll bereits seit längerem feststehen, wenn man den
Gerüchten Glauben schenkt. Der dreifache Grand-Prix-Dritte könnte Williams
allerdings als gut bezahlter Testfahrer erhalten bleiben. In dieser Funktion
war Wurz bereits in der vergangenen Saison und von 2001 bis 2005 auch bei
McLaren-Mercedes tätig gewesen.
Platz zwölf in China
Der Grand Prix von China könnte damit
aber bereits das letzte Rennen der Karriere von Alexander Wurz gewesen sein.
Der Wahl-Monegasse, dessen dritter Sohn Oscar vergangenes Wochenende zur
Welt gekommen war, belegte in China Rang zwölf. Wurz, der im
Qualifying-Duell der Saison mit Rosberg bereits mit 1:15 zurückliegt, war
bei wechselnden Bedingungen von Startplatz 19 aus ins Rennen gegangen. "Am
Anfang war es im Nassen noch ganz lustig, aber im Trockenen haben wir keine
Chance gehabt", sagte Wurz.
Der Österreicher hatte in Runde 23 als erster Fahrer im Feld auf Trockenreifen gewechselt und zwischenzeitlich prompt für die schnellste Runde im Rennen gesorgt. "Ich war quasi der erste Mutige, der das gemacht hat. Am Anfang hat es sehr gut ausgesehen, aber geholfen hat es uns im Endeffekt nichts", erklärte Wurz. Das Problem sei auf trockener Strecke dem der vergangenen Tage ähnlich gewesen. "Wir haben einfach keinen richtigen Grip aufbauen können."