Niki Lauda wird in Spielberg nicht nur Weltmeister Lewis Hamilton abgehen.
Niki Lauda wird an diesem Formel-1-Wochenende in Spielberg vielen abgehen. Es sei "definitiv seltsam, in seinem Heimatland zu sein und zu wissen, er wird nicht seine Kappe nehmen, wenn ich einen guten Job mache", sagte Weltmeister Lewis Hamilton, der erstmals beim Österreich-Rennen auf die Ratschläge Laudas verzichten muss. "Aber ich muss mir einfach vorstellen, er macht das noch immer für mich."
Lauda, der am 20. Mai im 71. Lebensjahr verstorben war, hatte in seiner Funktion als Mercedes-Aufsichtsrat zuletzt als einer der wichtigsten Berater von Hamilton gegolten. "Es fühlt sich definitiv komisch an. Jedes Jahr, das ich hier war, war er an unserer Seite", sagte Hamilton am Donnerstag im Red Bull Ring. "Aber er ist noch immer bei uns. Ich glaube, seine Frau und Kinder kommen auch an dem Wochenende."
Auch Ferrari-Star Sebastian Vettel würdigte Lauda, dem heuer in Spielberg unter anderem mit der Ausstellung seiner zwei Weltmeister-Autos sowie einer Bildergalerie gedacht wird. "Niki Lauda wird nicht nur dieses Jahr fehlen, sondern bei jedem weiteren Grand Prix", meinte der Deutsche. "Er ist eine feste Größe in Österreich. Toll, dass man hier zeigt, dass er nach wie vor Teil des Ganzen ist und dass er noch da ist."
"Reifengipfel" am Freitag in Spielberg
Am Freitag vor dem Österreich-Grand-Prix kommt es in Spielberg zu einem "Reifengipfel". Anlass ist die Unzufriedenheit vieler Teams mit den 2019 neuen Pirelli-Reifen, die auch als Grund für die enorme Überlegenheit von Mercedes gesehen werden. Noch vor dem ersten Training kommt es um 9.00 Uhr zu einem Treffen am Red Bull Ring. Sieben der zehn Teams müssen sich für eine Änderung einig sein.
Diskutiert werden soll bei dem Meeting von Teamchefs, Fahrern, Reifenhersteller Pirelli und Vertretern des Motorsport-Weltverbandes FIA sogar eine Änderung noch während der laufenden Saison. Die Formel-1-Reifen haben 2019 eine steifere Seitenwand sowie eine dünnere Lauffläche. Mercedes hat offensichtlich auch diesbezüglich die Hausaufgaben perfekt erledigt und bringt als eines von wenigen Teams die Pneus ständig ins perfekte Arbeitsfenster.
Weltmeister Lewis Hamilton, der heuer mit seinem Mercedes schon sechs von acht Rennen gewonnen hat - in den beiden anderen siegte Teamkollege Valtteri Bottas - und in der Fahrerwertung klar voran liegt, ist natürlich gegen eine unterjährige Rückkehr zu den Vorjahres-Reifen. "Die waren schlechter als die diesjährigen", warnte der Engländer. Vergangenes Jahr musste man die Reifen viel mehr managen."
Unabhängig vom Ausgang der Gespräche finden in der Woche nach dem Grand Prix in Spielberg Reifentests statt. Der Schwede Marcus Ericsson, Ersatzfahrer bei Alfa Romeo, wird am Dienstag auf dem Red Bull Ring Reifen für die Saison 2020 testen. Am Mittwoch übernimmt Antonio Giovinazzi.