Japan-GP, Qualifying

Hauchdünn! Rosberg gewinnt Pole-Krimi

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WM-Leader gewinnt den Mercedes-Zweikampf knapp. Ferrari überrascht.

Nico Rosberg hat am Samstag im Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix von Japan in Suzuka den Angriff des Titelverteidigers Lewis Hamilton hauchdünn abgewehrt. Der Deutsche setzte sich im Duell der Mercedes-Piloten in 1:30,647 Minuten um lediglich 13 tausendstel Sekunden vor dem Engländer durch und steht damit am Sonntag (7.00 Uhr MESZ im LIVE-TICKER) auf dem ersten Startplatz.

Es ist die insgesamt 30. Pole Position in Rosbergs Karriere in der Königsklasse des Motorsports. "Ich bin damit sehr zufrieden und habe mich richtig wohlgefühlt", lobte der 31-Jährige indirekt seinen Arbeitgeber. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff freute sich über den optimalen Ausgang der Qualifikation mit den Startplätzen eins und zwei und erwartet für den 17. von 21 Saisonläufen ein heißes Duell der beiden Piloten: "Es geht jetzt einfach ums Eingemachte, es geht um die Weltmeisterschaft."

23 Punkte liegt Rosberg fünf Rennen vor Saisonende vor Hamilton, die Leistung in den vergangenen Grand Prix spricht eindeutig für den ihn. Hamilton haderte aber - zumindest nach außen hin - nicht mit der bei trockenen Verhältnissen nur so knapp verpassten, zum heuer 15. Mal an Mercedes gegangenen Pole Position, sondern sah sich für das erwartete Duell mit seinem stallinternen Konkurrenten gerüstet.

Hamilton hofft auf Statistik

"Ich bin froh, dass ich so knapp an Nico dran bin. Ich habe alles gegeben, was ich konnte", sagte Hamilton danach. Er steht in Suzuka unter Erfolgsdruck. Nachdem er als WM-Führender aus dem Sommer gekommen war, hat ihn Rosberg zuletzt mit konstanten Leistungen überflügelt. Am vergangenen Sonntag beim Grand Prix von Malaysia in Sepang kam bei Hamilton dann auch noch Pech in Form eines Motorschadens dazu.

Am Sonntag kann der dreifache Weltmeister nun nur die WM-Führung zurückholen, wenn er gewinnt. Dann dürfte Rosberg nicht besser als Zehnter werden. Zumindest was den angestrebten Sieg in Japan betrifft, darf Hamilton auf die Statistik vertrauen. Denn auch in den vergangenen beiden Jahren war Rosberg vor Hamilton aus Startreihe eins gestartet, der Sieger hieß aber beide Male Hamilton.

Der heuer zum achten Mal aus der Pole Position startende und bisher auch achtfache Saisonsieger Rosberg wartet noch auf seinen ersten Erfolg auf dieser Strecke. Vor dem Qualifying war er übrigens auch in allen drei Freien Trainings vorangelegen.

"Das wird ein heißer Ritt"

Sehr gut sieht es für Mercedes jedenfalls für den Gewinn der Konstrukteurswertung aus. Ein Vorsprung von 172 Punkten nach dem Suzuka-Rennen würde reichen, um dieses Ziel bereits frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Bei einem aktuellen Vorsprung von 194 Zählern vor Verfolger Red Bull scheint das mehr als machbar. Der Titelgewinn war allerdings schon zuletzt in Sepang erwartet worden, als die Red Bulls das Rennen mit einem Doppelsieg aber noch ein wenig offen hielten.

In der Startaufstellung von Suzuka stehen die Autos des österreichisch-englischen Rennstalls auf den Rängen vier und fünf, wobei der Niederländer Max Verstappen um rund zwei Zehntel schneller als der australische Sepang-Sieger Daniel Ricciardo war.

Wolff warnte vor dem Duo: "Die sind enorm stark und nicht weit weg. Das wird ein heißer Ritt." Keine vier Zehntel verlor der 19-jährige Verstappen auf Rosberg. Sollte es beim Rennen regnen, sind die "Bullen" noch stärker einzuschätzen.

Ferrari-Finne überrascht

Beide Red Bulls profitierten von der Rückversetzung von Sebastian Vettel in der Startaufstellung um drei Plätze auf Position sieben, da der Deutsche für die Startkollision von Malaysia bestraft worden war. Der vierfache Ex-Weltmeister hat damit auch noch den Mexikaner Sergio Perez im Force India vor sich. Vettels Teamkollege Kimi Raikkönen schaffte es 0,302 Sekunden hinter Rosberg auf Rang drei.

"Das ist nicht das, was unser oberstes Ziel ist. Aber es ist auch nicht so schlecht", meinte der Finne. Beide Williams erreichten hingegen nicht das Q3, Raikkönens Landsmann Valtteri Bottas und der Brasilianer Felipe Massa blieben nur die Startplätze elf und zwölf.

Dahinter reihen sich die Wagen von Red Bulls Schwestern-Team Toro Rosso ein, wobei der Russe Daniil Kwjat um sechs Hundertstel schneller als der Spanier Carlos Sainz jr. unterwegs war. Für die McLaren des Spaniers Fernando Alonso und des Engländers Jenson Button reichte es bloß zu den Rängen 15 bzw. 17.

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