Formel 1

Lauda: "Ferraris letzte Chance"

Teilen

Im ÖSTERREICH-Interview analysiert Niki Lauda die Chancen von Ferrari und McLaren im letzten Saisondrittel.

Das von hitzigen Streitereien geprägte McLaren-Duell zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso (der Weltmeister liegt sieben Punkte zurück) lieferte auch in der dreiwöchigen Rennpause Diskussionsstoff. Jetzt dürfen die beiden wieder die Motoren sprechen lassen. Alonso („meine Batterien sind wieder voll“) ist bereit, durchzustarten. Ferrari setzt zur Aufholjagd an – Räikkönen liegt allerdings 20 Punkte hinter Leader Hamilton.

ÖSTERREICH: Was erwartet uns in Istanbul?
Niki Lauda: Wir gehen in das letzte Drittel der WM, ab jetzt wird’s richtig spannend. Denn jedes Rennen bringt eine Vorentscheidung im Kampf um den Titel. Wer jetzt irgendwo Punkte verscheißt, bekommt ein Riesenproblem.

ÖSTERREICH: Wer hat im Duell Hamilton-Alonso die besseren Karten?
Lauda: Hamilton, weil er liegt immer noch sieben Punkte vorn. Dass er mit dem Druck, der auf seinen Schultern lastet, umgehen kann, hat er heuer schon zu Genüge bewiesen. Bis jetzt hat er alles richtig gemacht. Alonso muss alles daran setzten, einfach noch besser zu werden. Ich bin gespannt, ob ihm das in den drei Wochen Urlaub gelungen ist.

ÖSTERREICH: Was konnten die Fahrer in den drei Wochen machen?
Lauda: Urlaub, sonst nix, denn Testen war ja verboten. Die Teams haben versucht, neue Teile im Windkanal zu probieren. Viel wird nicht passieren.

ÖSTERREICH: Hat Ferrari überhaupt noch eine Chance?
Lauda: Wenn die mitreden wollen, dann muss Räikkönen richtig durchstarten. Er muss mehr oder weniger jedes Rennen gewinnen. Also: Dieser Grand Prix ist Ferraris letzte Chance – das kannst gleich als Headline nehmen.

ÖSTERREICH: Wird Ferrari eine Stallorder ausgeben?
Lauda: Nein, die bringt in dieser Phase jetzt noch nichts. Denn der eine Punkt, der zwischen Räikkönen und Massa liegt, ist schon wurscht.

ÖSTERREICH: Ist Massa als Vorjahressieger in Istanbul im Vorteil?
Lauda: Das ist auf diesem Kurs völlig egal.

ÖSTERREICH: Hat Alex Wurz schon ein Cockpit für 2008?
Lauda: Keine Ahnung – das weiß vermutlich noch nicht einmal der Herr Williams selbst.

Interview: Knut Okresek/ÖSTERREICH

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.