Formel 1

Lauda kritisiert "Rebellenteams"

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Für Österreichs F1-Legende sind Ferraris Drohungen "lachhaft und absurd".

Ex-Weltmeister Niki Lauda hat die Beteiligten im monatelangen Formel-1-Streit scharf kritisiert und eine mögliche eigene Rennserie der Teams als das "Absurdeste überhaupt" bezeichnet. "Fest steht: Die Rennwagenhersteller oder die Fahrer können nie im Leben eine Sportbehörde stürzen. Das kann man beim Olympischen Komitee nicht und das kann man bei der FIA nicht", sagte der Österreicher in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung". Über jeden Sport gehöre eine Behörde.

Konkurrenzserie "unrealistisch"
Eine Alternativserie der in der FOTA vereinigten acht Teams mit Wortführer Ferrari an der Spitze hält der Ex-Ferrari-Pilot für ausgeschlossen. "Das als Druckmittel zu verwenden, ist lachhaft, weil es absolut unrealistisch ist", befand Lauda, nachdem Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Wochenende unmissverständlich angekündigt hatte: "Entweder wir lösen den Streit oder wir werden eine eigene Serie haben."

"Nur persönliche Fehden"
Dass sich die Teams und der Internationale Automobilverband FIA mit Präsident Max Mosley einig sind, die Kosten in der "Königsklasse" weiter senken zu müssen, aber keinen gemeinsamen Weg finden, schreibt Lauda den Eitelkeiten der Verantwortlichen zu. "Es geht nur um persönliche Fehden zwischen dem FIA-Boss Max Mosley, dem Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo und wie sie alle heißen", glaubt Lauda. Es sei absurd, wie die politischen Probleme in der höchsten Klasse des Motorsport gelöst würden.

Lösung kommenden Freitag?
Allerdings steht die tatsächliche Lösung noch aus. Am Freitag will die FIA nun - mit einer Woche Verspätung - die endgültige Liste mit den maximal 13 Teams bekanntgeben, die 2010 in der Formel 1 an den Start gehen dürfen. Nachdem am vergangenen Freitag Ferrari und Red Bull sowie Toro Rosso gegen deren Willen von der FIA vorbehaltlos als Starter im kommenden Jahr gemeldet worden waren, verschärfte sich der Machtkampf noch einmal. Die drei FOTA-Teams wiesen explizit noch einmal auf ihre Solidarität mit den weiteren fünf FOTA-Rennställen McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Renault, Toyota und BrawnGP hin. Diese Fünf haben bis Freitag Zeit, ihre Bedingungen fallen zu lassen.

Dabei geht es zum einen um ein einheitliches Regelwerk, zum anderen um ein neues Concorde Agreement, das die Verteilung der Gelder regelt. Der seit drei Monaten für Schlagzeilen sorgende Konflikt entzündete sich vor allem aber an der Budgetobergrenze, die Mosley im kommenden Jahr einführen will. Das Limit soll bei 45 Millionen Euro liegen. Wer sich daran hält, bekommt klare Vorteile im Motoren- und Aerodynamikbereich. Gegen eine derartige Zweiklassen-Gesellschaft setzt sich die FOTA, aus der Williams und Force India nach deren vorbehaltloser Einschreibung ausgeschlossen worden waren, zur Wehr.

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