Campos & Co

Das sind die F1-Newcomer

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Die F1-Neueinsteiger heißen 2010 Campos, Manor und US F1. "Sitzenbleiber" geben nicht auf.

Die Formel 1 wird 2010 von zehn auf 13 Teams aufgestockt. Der Automobilweltverband FIA hat am Freitag die drei neuen Mannschaften bekanntgegeben, es sind dies Campos Meta aus Spanien, Manor Grand Prix aus Großbritannien sowie US F1 aus den USA. Während dieses Trio den Zuschlag erhielt, blitzte Superfund mit Firmengründer Christian Baha und dem als Teamchef geplant gewesenen Alexander Wurz mit der Bewerbung ab.

Campos mit F1-Erfahrung
Als Teamchef von Campos Meta fungiert Adrian Campos. Der Spanier ist 1987/88 für Minardi 17 Formel-1-Rennen gefahren, hat dabei aber keinen einzigen Punkt geholt. Sein Campos-Team eröffnete er 1998, zunächst mit Starts in der GP2 sowie in der europäischen Formel 3. Campos ist aktueller Meister der prestigeträchtigsten Motorsport-Nachwuchsserie GP2.

Campos-Partner Meta Image ist eine in Madrid ansässige Sportagentur, die sich auf Eventmanagement, PR, Marketing und das Gewinnen von Sponsoren spezialisiert hat. Neben dem Hauptquartier in Madrid verfügt Meta auch über einen Standort in Valencia, in direkter Umgebung des beliebten Formel-1-Testkurses Ricardo Tormo.

Campos wird mit Cosworth-Motoren fahren und hat eine technische Partnerschaft mit dem italienischen Chassis-Hersteller Dallara sowie Xtrac abgeschlossen.

Britischer Formel-3-Stall Manor GP
Manor Grand Prix ist ein von John Booth geleitetes britisches Team, das seit 1990 im Rennsport vertreten ist. Bisher war Manor in der Junior-Formel-Renault sowie in der Formel-3-Euroserie involviert. Manor hat zwei Standorte, einen in Sheffield und den anderen in Bicester.

Gestaltet werden die Autos von Wirth Research Limited (WRL), einer von Ex-Simtek-Besitzer und -Boss Nick Wirth gegründeten Firma. Die Autos haben 2004 und 2005 die Indy Racing League in Amerika gewonnen. Wirth, der früher bei March (Aerodynamik) und Benetton (Chefdesigner) aktiv war, wird als Technischer Direktor fungieren.

Talenteschmiede
Manor war in der Vergangenheit eines der Sprungbretter von Fahrern wie Lewis Hamilton (aktueller Weltmeister), Kimi Räikkönen (Weltmeister 2007), Robert Kubica oder Kazuki Nakajima. Auch Manor wird Cosworth-Motoren benutzen.

"Greenhorn" aus den USA
Im Gegensatz zu Campos und Manor ist das Team US F1 von Boss Ken Anderson ein echter Neueinsteiger. Die Leute hinter den Kulissen haben jedoch langjährige Motorsporterfahrung. Anderson arbeitet seit 30 Jahren in der PS-Branche und hat zahlreiche Indy-500- und IndyCar-Serie-Siegerautos gebaut und gestaltet, außerdem war er Technischer Direktor der Ex-Formel-1-Teams Ligier und Onyx.

Als zweiter Teamdirektor fungiert Peter Windsor, ein ehemaliger Williams-Teammanager, der in jüngerer Vergangenheit als Journalist und Berater im Formel-1-Zirkus gearbeitet hat. Windsor war u.a. bei Williams-Renault und Ferrari. Auch US F1 wird mit Cosworth-Motoren ausgestattet sein. Als Kandidat für ein Cockpit gilt mit Danica Patrick auch eine Frau.

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Für die mit ihren Bewerbungen für eine Teilnahme an der Formel-1-WM 2010 gescheiterten Teams wie Superfund gibt es aufgrund der anhaltenden Konflikte innerhalb der Königsklasse noch eine kleine Hoffnung. Denn gemäß Internationalem Automobilverband FIA sind die fünf Nennungen der Teams McLaren, BMW-Sauber, Renault, Toyota und Brawn nur provisorisch, eine Einigung soll bis 19. Juni erfolgen.

Lola "bleibt dran"
Den Zuschlag haben zwar offiziell Campos, Manor und US F1 erhalte, doch auch Lola sieht noch eine Chance. "Wir bleiben in Gesprächen mit der FIA als potenzieller Neueinsteiger bis zum Ende der verschobenen Deadline", hieß es in einem Statement des Teams, das zwischen 1962 und 1993 an der Formel 1 teilgenommen hat.

Lotus "lässt sich nicht abbringen"
Das Team Lotus verwies darauf, dass man sich auf einer Liste befinde, von der aus man im Fall der Fälle einspringen und zum Zug kommen könnte. "Wir stehen in engem Kontakt mit der FIA und werden alles dafür tun, um zum Zug zu kommen, falls ein Platz frei werden sollte", ließ Lotus wissen. Durch die kurzfristige Enttäuschung lasse man sich nicht vom Weg Richtung Formel 1 abbringen.

Prodrive "hält sich bereit"
Prodrive, das vom ehemaligen Benetton- und BAR-Teamchef David Richards geführt wird, sieht die Lage ähnlich. "Wir werden warten und sehen, wie sich die Dinge in der nächsten Woche entwickeln. Wir bleiben in Bereitschaft, um die Pläne umzusetzen, falls sich die Gelegenheit bietet", erklärte Richards. Prodrive war vor zwei Jahren von der FIA zum zwölften WM-Team ernannt worden, hatte jedoch dann noch die Teilnahme abgesagt.

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