Rennkommissare: Schwarze Flagge ging sich zeitlich nicht mehr aus.
Michael Schumacher ist nach seinem hochriskanten Manöver beim Großen Preis von Ungarn offensichtlich nur knapp einer Disqualifikation entgangen. "Ihm die Schwarze Flagge zu zeigen, wäre ein besseres Beispiel für unsere jungen Fahrer gewesen", meinte Derek Warwick, der am vergangenen Wochenende auf dem Hungaroring einer der Rennkommissare war. Der ehemalige Formel-1-Pilot erklärte dem britischen Sender BBC: "Aber als wir den Videobeweis bekamen, rannte uns die Zeit davon, und wir mussten es nachträglich machen."
Bestrafung für nächsten GP
So war Mercedes-Pilot
Schumacher anschließend mit der Zurückstufung von zehn Startplätzen für das
erste Rennen nach der Sommerpause am letzten August-Wochenende in
Spa-Francorchamps verurteilt worden. Der Rekordweltmeister, der bei der
Attacke beinahe seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen in die Mauer gedrückt
hätte, hatte sich erst einen Tag nach der heiß diskutierten Aktion
entschuldigt.
Von Schumacher "enttäuscht"
Warwick erzählte nun
noch mal rückblickend von der Anhörung am Sonntag: "Wir sprachen mit Rubens
und Michael und es war irgendwie enttäuschend, wie Michael gehandelt hat.
Wir hatten keine Wahl, als ihm die Zehn-Plätze-Strafe zu geben", so der
ehemalige Pilot. Diese Strafe nehme Schumacher in Spa am 29. August
praktisch aus dem Rennen. "Und hoffentlich wird er daraus lernen und sich
erinnern, dass die neuen Stewards eine derartige Fahrweise nicht
tolerieren", so der Brite, der selbst von 1981 bis 1993 insgesamt 147
Grand-Prix-Rennen bestritt und Teil des neuen Programms in dieser Saison
ist, das den Einsatz ehemaliger Piloten als Rennkommissare beinhaltet.