Killer-Manöver

Schumi sagte endlich "Sorry"

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Der Rekord-Weltmeister entschuldigt sich nach gefährlichen Manöver.

Die TV-Bilder haben nun auch Michael Schumacher selbst überzeugt. Dass er mit seiner Attacke in Budapast übers Ziel hinausgeschossen ist, hat der Formel-1-Rekordweltmeister einen Tag nach seiner Aktion eingesehen. Er habe Barrichello nicht gefährden wollen. Deshalb hat sich der Deutsche für sein gefährliches Manöver gegen Rubens Barrichello nun auch entschuldigt.

Rekordweltmeister
Nach Ansicht der Fernsehbilder und mit mittlerweile kühlerem Kopf kam der Rekordweltmeister der Formel 1 zu der Einsicht: "Das Manöver gegen ihn war zu hart." Direkt nach dem Großen Preis von Ungarn sei er "noch in der Hitze des Geschehens" gewesen, bekannte "Schumi", der bisher den Ruf hatte, dass ihm eine Entschuldigung nicht über die Lippen kommen könne.

Mercedes-Pilot
Er habe es Barrichello, mit dem Schumacher jahrelang bei Ferrari zusammenfuhr, "natürlich schwer machen" wollen, ihn zu überholen. Der 41-Jährige erklärte auch, dass er es seinem mittlerweile für Williams fahrenden Rivalen deutlich gezeigt habe, der er ihn innen nicht vorbei lassen wollte. "Aber ich wollte ihn logischerweise nicht gefährden mit meinem Manöver. Wenn er dieses Gefühl hatte, dann sorry, das war nicht meine Absicht", schrieb Mercedes-Pilot Schumacher am Montag auf seiner Homepage, nachdem er zuvor mächtig Prügel in internationalen Medien für seine Rüpel-Attacke hatte einstecken müssen.

Zehn Plätze in der Startaufstellung zurück
Im Kampf um Platz zehn hatte der als kompromisslos bekannte Deutsche am Sonntag auf dem Hungaroring Barrichello bei gut 260 km/h fast in die Mauer gedrängt. Anschließend hatte Schumacher zu Protokoll gegeben, dass man schließlich nicht auf einer "Kaffeefahrt" sei. Die Rennkommissare straften ihn aber ab: Bei Großen Preis von Belgien nach der Sommerpause muss er automatisch zehn Plätze in der Startaufstellung zurück.

"Schumacher ist wie immer"
Die italienische "La Gazzetta dello Sport" schrieb am Montag: "Schumacher ist wie immer: Er gibt seine Fehler nie zu und er verhält sich im Umgang mit allen Piloten abschätzig." Der englische "Daily Mail" titelte auf seiner Homepage: "Zeit für Michael Schumacher zu gehen nach dem Wahnsinns-Manöver gegen Rubens Barrichello."

Ex- Teamkameraden
Und die spanische Sportzeitung "Marca" kündete bereits vom "Niedergang des Kaisers Michael Schumacher". Er habe das Leben seines Ex- Teamkameraden in Gefahr gebracht. "Schumachers Rückkehr zur Formel 1 wird zu einem der schwärzesten Kapitel in der Geschichte dieser Sportart", befand das Blatt.

Mickrigen WM-Punkt
Spät - aber immerhin - kam nun die Einsicht. Die Stewards hätten Recht mit ihrer Einschätzung, gab er zu. "Mit etwas Abstand sieht Michael sein Manöver gegen Barrichello als zu hart", hieß es auf der Homepage des siebenmaligen Weltmeisters, der sportlich in seiner Comeback-Saison für noch keine besonders positiven Schlagzeilen sorgen konnte. Sein Manöver im Kampf um einen mickrigen WM-Punkt füllte indes die Blätter. Der Sieg von Mark Webber im Red Bull und die Übernahme der WM-Führung durch den Australier gerieten beinahe ins Abseits.

91-malige Grand-Prix-Gewinner
Und nun sagte der 91-malige Grand-Prix-Gewinner endlich auch mal "Sorry". Wie sehr hatten vor allem englische Medienvertreter förmlich um eine nachträgliche Entschuldigung Schumachers gebeten, als er in diesem Jahr nach Monaco zurückkehrte, wo er 2006 für den sogenannten Park-Skandal gesorgt hatte. Umsonst. Schumacher wollte nur in die Zukunft schauen. Diesmal hat er den Blick in den Rückspiegel gerichtet - und wohl soeben noch die Kurve gekriegt.

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