Regenschlacht

Vettel crasht im 1. Türkei-Training

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Erstes Training für GP der Türkei von schwerem Vettel-Crash überschattet.

Der Weltmeister zum Zuschauen verdammt. Sebastian Vettel hat das zweite freie Training zum Formel-1-Grand-Prix der Türkei am Freitag von der Boxenmauer aus verfolgen müssen. Der 23-jährige Deutsche hatte seinen Red Bull am Vormittag bei einem Abflug in die Leitplanken zu schwer beschädigt, sein Team vermochte das Auto nicht mehr rechtzeitig zu reparieren. Tagesbestzeit erzielte Ex-Weltmeister Jenson Button im McLaren.

Crash in Kurve 8
Vettel war bei regennassen Bedingungen am Ausgang der berüchtigten Kurve 8 auf die Randsteine gekommen. Der WM-Leader blieb bei seinem Unfall zwar unverletzt, muss aber am Samstag mit einem weniger perfekt abgestimmten Auto zurechtkommen. "Es gibt keinen Grund zur Panik", erklärte Vettel. "Das Auto scheint hier ganz gut zu funktionieren." Teamkollege Mark Webber landete am Nachmittag auf trockener Strecke auf Rang fünf.

Vettels Crash in Istanbul

"Beträchtlicher" Schaden am Boliden
Den Wettlauf gegen die Zeit hatte Vettels Team nicht gewonnen. Für das Abschlusstraining und das Qualifying am Samstag soll der RB7 aber wiederhergestellt sein, bestätigte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. "Der Schaden ist beträchtlich. Es ist einfacher aufzuzählen, was nicht kaputt ist", meinte Marko. Neben den Flügeln und dem Unterboden waren auch alle vier Radaufhängungen betroffen. Ersatzautos stehen nicht mehr zur Verfügung.

Vettel: "Mein Fehler"
Vettel hatte sich noch auf dem Boxenfunk für seinen Abflug entschuldigt. "Es war ein kleiner Fehler von mir. Ich bin über die Randsteine leicht auf den Grünstreifen gekommen. Es war extrem glatt, ich konnte nichts mehr machen", sagte der WM-Leader, dessen bisherige Dominanz in Istanbul beendet werden könnte. "Wir sind aber auch hier, um das Limit auszuloten", erinnerte Vettel. "Das habe ich heute etwas härter gespürt, aber das gehört dazu."

McLaren, Mercedes voran
Nachdem es am Vormittag bei lediglich zehn Grad noch anhaltend geregnet hatte, trocknete die Strecke zur zweiten Session auf. McLaren und Mercedes beherrschten vor Vettels Augen das Geschehen. Button verwies den deutschen Mercedes-Piloten Nico Rosberg, seinen Teamkollegen Lewis Hamilton und Rekordweltmeister Michael Schumacher in 1:26,456 Minuten auf die Plätze.

Ferrari-Star Fernando Alonso, der im Regen noch in 1:38,670 die klare Bestzeit markiert hatte, drehte sich am Nachmittag ebenfalls an jener Stelle, die Vettel zum Verhängnis geworden war. Der Spanier vermochte einen Anprall aber zumindest zu verhindern. In den kommenden Tagen sollte das Wetter etwas besser werden. Zumindest der Samstag sollte sonnig verlaufen. Erst am Sonntagnachmittag beim Rennen sind wieder Schauer möglich.

Ergebnis 1. Training

1. F. Alonso ESP Ferrari 1:38,670
2. N. Rosberg GER Mercedes +1,402
3. M. Schumacher GER Mercedes +1,462
4. N. Heidfeld GER Lotus Renault +1,668
5. W. Petrow RUS Lotus Renault +1,731
6. K. Kobayashi JPN Sauber +1,751
7. F. Massa BRA Ferrari +2,027
8. D. Ricciardo AUS Toro Rosso +2,424
9. S. Buemi SUI Toro Rosso +2,508
10. N. Hulkenberg GER Force India +2,677
11. M. Webber AUS Red Bull +3,894
17. S. Vettel GER Red Bull +6,284
23. J. Button GBR McLaren +21,996
24. L. Hamilton GBR McLaren keine Zeit

Ergebnis 2. Training
1. J. Button GBR McLaren 1:26,456
2. Nico Rosberg GER Mercedes +0,065
3. L. Hamilton GBR McLaren +0,577
4. M. Schumacher GER Mercedes +0,607
5. M. Webber AUS Red Bull +0,693
6. F. Massa BRA Ferrari +0,884
7. W. Petrow RUS Lotus Renault +1,061
8. P. Di Resta GBR Force India +1,239
9. S. Perez MEX Sauber +1,388
10. A. Sutil GER Force India +1,596
11. F. Alonso ESP Ferrari +1,613
24. S. Vettel GER Red Bull nicht am Start

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