Vettel will WM-Führung übernehmen

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Sebastian Vettel will am Sonntag (09.00 Uhr/live ORF 2) mit einem Sieg im Formel-1-Grand-Prix von Schanghai die WM-Führung übernehmen. Der favorisierte Deutsche, der in Malaysia einen Red-Bull-Doppelsieg vor Mark Webber angeführt hatte, würde bei einer Wiederholung seines Vorjahreserfolgs in China nach dem vierten Rennen den brasilianischen Ferrari-Piloten Felipe Massa (39 Punkte) überholen.

Vettel hält genauso wie Massas Teamkollege Fernando Alonso bei 37 Punkten. "Der Weg ist noch weit. Wir haben gesehen, wie schnell sich die Dinge von einem zum anderen Rennen ändern können", warnte Vettel vor einer zu großen Euphorie. Es sei wichtig, in jedem Rennen hart zu kämpfen. "Ich bin vielleicht der Mann, den es zu schlagen gilt, aber darüber denke ich nicht nach", betonte der Red-Bull-Pilot, der seinen siebenten Karrieresieg anpeilt. Den wachsenden Druck spürt der Deutsche deutlich. "Es ist nicht einfach, jedes Mal die Erwartungen zu erfüllen", gab Vettel zu.

Sein Team hofft jedenfalls nach der Regen-Gala im Vorjahr, dem ersten Erfolg für das Team überhaupt, auf eine weitere Show des 22-Jährigen am 5,451 Kilometer langen Schanghai International Circuit. "Wir kommen mit hohen Erwartungen hierher zurück", betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Brite setzt voll auf die Überlegenheit des RB6. "Wir sind auf drei verschiedenen Strecken gefahren, das Auto war auf allen drei schnell", fügte Horner hinzu.

Noch nicht zu den Favoriten in China zählt Michael Schumacher, Mercedes befindet sich noch nicht auf dem gewünschten Leistungsniveau. "Wir räumen unumwunden ein, dass wir nicht den Leistungsstand haben, den wir uns wünschen würden", sagte Teamchef Ross Brawn. Ein aggressives Entwicklungsprogramm soll den Rückstand zur Spitze möglichst schnell verringern und die Titelchancen aufrechterhalten.

An Schanghai hat der Rekord-Weltmeister gute Erinnerungen, dort hatte der 41-jährige Deutsche im Oktober 2006 den bisher letzten seiner 91 Siege gefeiert. Ein ähnliches Erfolgserlebnis ist am Sonntag aber nicht zu erwarten. "Red Bull und Ferrari sind uns etwas voraus, McLaren ist wohl auch ein wenig stärker", schätzte Schumacher die Lage realistisch ein.

In den bisherigen sechs Auflagen des über 56 Runden gehenden Rennens hat es mit Rubens Barrichello (Ferrari/2004), Alonso (Renault/2005), Schumacher (Ferrari/2006), Kimi Raikkönen (Ferrari/2007), Lewis Hamilton (McLaren/2008) und Vettel (Red Bull/2009) jeweils verschiedene Sieger gegeben.

Die Pole-Position, die in dieser Saison immer Red Bull innehatte, ist ein gutes Omen, vier der sechs Rennen wurden aus der ersten Startposition gewonnen. Das Qualifying startet am Samstag um 08:00 Uhr.

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