Das Titel-Rennen geht in die entscheidende Phase. Mercedes weiß das.
In Spa-Francorchamps droht eine Wetter-Lotterie - und das mittendrin im heißen Fight um die WM-Krone. Ein Vorteil für Leader Sebastian Vettel? Gut möglich. Der Erfolg auf der Ardennenstrecke dürfte bei trockenen Bedingungen nur über Mercedes gehen. Zu überlegen ist man im Highspeed-Bereich - vor allem auf der Berg- und Talfahrt mit der berühmten Mutkurve "Eau Rouge".
14 Zähler liegt Lewis Hamilton hinter Ferrari-Star Vettel. Seinem Teamkollegen Valterri Bottas fehlen bereits 33 Punkte. Es scheint, als würde sich alles auf einen Zweikampf zuspitzen. Wie reagiert man bei den "Silberpfeilen" ab sofort? Greift man entgegen der Team-Philosophie auf Stallorder zurück? Im ÖSTERREICH-Interview lässt Boss Toto Wolff das offen.
ÖSTERREICH: Rückblickend betrachtet: Hätte man Hamilton in Budapest vor Bottas ins Ziel kommen lassen sollen?
Toto Wolff: In der Vergangenheit hatten wir nie Stallorder - auch bei Lewis gegen Nico (Anm.: Rosberg) nicht. Jetzt ist die Situation aber heikel, da Ferrari voll auf Vettel setzt. Das bedeutet, dass wir vielleicht umdenken müssen. Das haben wir durchdiskutiert.
ÖSTERREICH: Mit welchem Ergebnis?
Wolff: Dass wir uns alle Optionen offen lassen. Wenn es darauf ankommt, wollen wir nicht die Fahrer-WM riskieren, nur um heiliger zu sein als der Papst.
ÖSTERREICH: Was erwarten Sie von Spa?
Wolff: Wenn es nach der Theorie geht, dann ist es eine Highspeed-Strecke, die uns liegt.
ÖSTERREICH: Insider und Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sagt: Vettel wird Weltmeister, weil er das bessere Auto hat und mental stärker ist ...
Wolff: Der Doktor will Mercedes nur pflanzen. Die WM ist total offen. Vettel und Lewis liegen Kopf an Kopf. Ich würde im Moment auf keinen der beiden wetten.