US-Open

Bammer nach verrücktem Spiel im Viertelfinale

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Die Tennis-Mama steht damit als erste Österreicherin seit 1999 in einem Major-Viertelfinale. Jetzt trifft sie auf die Weltranglisten-Zweite.

Sybille Bammer hat am Sonntag überraschend das Viertelfinale der US-Tennis-Open erreicht. Die 28-jährige Oberösterreicherin rang die als Nummer 12 gesetzte Französin Marion Bartoli, aktuelle Nummer 13 der Welt, nach 3:03 Stunden mit 7:6(3),0:6,6:4 nieder und steht damit erstmals in ihrer Karriere bei einem Major-Turnier in der Runde der letzten acht. Bammer trifft am Dienstag auf die Weltranglisten-Zweite Jelena Jankovic aus Serbien, die zuvor gegen Caroline Wozniacki (DEN-21) erst in drei Sets mit 3:6,6:2,6:1 gewonnen hatte.

Bammer ist die erste Österreicherin seit Barbara Schett (US Open 1999), der dies gelang. Der letzte ÖTV-Spieler in einem Einzel-Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier war Stefan Koubek 2002 bei den Australian Open.

Verrückter Matchverlauf
Zum verrückten Matchverlauf und den vielen Unterbrechungen befragt, meinte Bammer: "Das macht sie eigentlich immer", überraschte sie und erntete dafür freilich auch Buh-Rufe.

Längstes Spiel des bisherigen Turniers
Das Match war nicht unbedingt das beste Damen-Spiel im bisherigen Turnier, aber das längste. Und der Spielverlauf war einigermaßen "verrückt". Satz eins war zu Beginn geprägt von Breaks: Bartoli ging 2:0 in Führung, dann stellte Bammer auf 3:2 und kassierte postwendend selbst wieder ein Break. Nachdem sie der Französin den Aufschlag zum 5:4 erneut abgenommen hatte, hatte Bammer bei 40:0 drei Satzbälle, konnte aber keinen nützen und gab das Service selbst wieder ab. Bei 6:5 für Bartoli wehrte Bammer selbst einen Satzball ab und rettete sich ins Tie-Break, das sie dann nach 81 Minuten mit 7:3 für sich entschied.

Bartoli war nicht im Besitz all ihrer Kräfte. Zunächst nahm sie im ersten Durchgang ein Medical Timeout um sich am Rücken behandeln zu lassen, danach griff sie sich immer wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Bauch. Den zweiten Durchgang gewann die Weltranglisten-13. in diesem verrückten Match aber mit wenig Gegenwehr einer nervösen Bammer mit 6:0.

Zahlreiche Breaks
Im dritten Satz ging Bammer nach Break und Rebreak mit 3:2 in Führung, eh Bartoli das nächste Medical Timeout nahm und sich diesmal die Oberschenkel massieren ließ. Danach ging es mit dem Aufschlag und eine Vorhersage, wer dieses Match gewinnen würde, war nicht möglich. Letztlich schaffte Bammer bei 5:4 das entscheidende Break und nützte ihren ersten Matchball zum bisher größten Erfolg ihrer Karriere. Bammer ballte die Faust und schoss signierte Bälle ins Publikum, ehe Tennis-Mama Bammer viele Autogramme geben musste. Die Ottensheimerin wurde dann von Tochter Tina vom Platz begleitet.

Gegen Jankovic geht Bammer freilich wieder als Außenseiterin ins Spiel. In bisher sieben Duellen hat Bammer bisher erst ein Mal gewonnen. Im Vorjahr unterlag sie der Serbin in allen drei Begegnungen.

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