Mit den Raptors

Pöltl will in 8. NBA-Saision in die Play-offs

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Heute Nacht (1.30 Uhr/ProSieben) startet die beste Basketball-Liga der Welt (NBA), mit dem Auftaktkracher zwischen Titelverteidiger Denver Nuggets und den Los Angeles Lakers, endlich wieder durch. Für unseren Superstar Jakob Pöltl wird es dann ein Tag später erstmals wieder ernst. 

Tonight's the Night! In wenigen Stunden empfängt Champion Denver die Los Angeles Lakers, für die LeBron James in seine sage und schreibe 21. NBA-Saison geht. Der Altmeister ist seit Anfang des Jahres der erfolgreichste Scorer der NBA-Historie und macht auch als 38-Jähriger noch immer jagt auf seinen fünften Meistertitel.

Zum Auftakt wollen die Lakers den Nuggets bei der Neuauflage des Western-Conference-Finals zumindest die "Ring-Night" vermiesen. Das dürfte aber schwer werden, den die Mannen aus der "Mile High City" rund um den serbischen MVP Nikola Jokic zählen auch heuer wieder zu den talentiertesten Teams – und Top-Favoriten. 

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Pöltl als »Spielmacher« gefordert

Österreichs Aushängeschild Jakob Pöltl wird in seiner achten NBA-Saison auch als Gestalter gefordert sein. Der 2,13-Meter-Riese nimmt im Offensivsystem des neuen Toronto-Raptors-Trainers Darko Rajakovic eine zentrale Rolle ein. Primäres Ziel ist dabei das Erreichen der Play-offs. Pöltl will sich aber in Geduld üben, sollte es mit dem Aufbau eines Teams mit echten Titelchancen in der nordamerikanischen Profiliga noch ein paar Jahre dauern.

Auf dem Zenit sieht sich der 28-Jährige noch nicht. "Ich komme langsam in ein Alter, in dem es Richtung Höhepunkt der Karriere geht", sagte Pöltl vor dem Saisonstart am Mittwoch (1.30 Uhr in der Nacht auf Donnerstag/ live auf ProSieben) gegen die Minnesota Timberwolves. "Ich habe aber auf jeden Fall noch Luft nach oben."

Durch die Unterschrift unter seinen mit 19,5 Mio. Dollar (18,4 Mio. Euro) jährlich dotierten Vierjahresvertrag ist der Wiener zu einem der 100 Bestverdiener der Liga aufgestiegen. Seinen mannschaftsdienlichen, auf Defensive ausgelegten Spielstil will er deswegen nicht ändern. "Es wird Leute geben, die andere Erwartungen an mich haben", meinte Pöltl. "Ich habe mir den Vertrag aber mit einer gewissen Spielweise verdient. Ich habe vor, auch weiterhin so zu spielen."

Toronto baut auf Weltmeister-Power

Bei den Raptors schätzt man seine Qualitäten an der Seite von Weltmeister Dennis Schröder. Das System von Rajakovic sei zudem stark auf Zusammenspiel und Ballbewegung ausgerichtet. "Das liegt mir sehr. Da kommen ein bisschen die europäischen Wurzeln auch durch", sagte Pöltl über den 44-jährigen Serben, den erst zweiten NBA-Cheftrainer der Geschichte, der außerhalb Nordamerikas geboren und aufgewachsen ist.

"Es läuft auch sehr viel über mich als Spielmacher", erklärte Pöltl. Beim amtierenden Meister Denver Nuggets gibt mit Superstar Nikola Jokic bereits ein Center den Gestalter. Bei Pöltl wird das zumindest in bestimmten Spielsituationen der Fall sein. "Das ist eine interessante Rolle, ich fühle mich gut darin. Aber natürlich ist es auch eine Challenge."

Der Abgang von Fred VanVleet zu den Houston Rockets schmerze. Mit Dennis Schröder erhielt Pöltl einen neuen Aufbauspieler zur Seite gestellt. "Ich verstehe mich sehr gut mit ihm - auch basketballerisch", sagte der 2,13-Meter-Mann über den deutschen Weltmeister. "Er ist ein sehr intelligenter Spieler, und auch ich kann das Spiel ganz gut lesen - also sehe ich das positiv."

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Pöltl: »Wollen besser abschneiden als letztes Jahr«

Die Teamchemie bezeichnete Pöltl als "ein bisschen besser" als in der vergangenen Saison. Damals waren die Raptors im Play-in-Turnier an den Chicago Bulls gescheitert. "Das Ziel ist auf jeden Fall besser abzuschneiden als letztes Jahr", betonte der Österreicher. Irgendwann will er um eine Meisterschaft spielen. Der Erfolg müsse sich aber nicht sofort einstellen.

"Ich glaube, dass wir durchaus die Zeit haben, um über die nächsten zwei, drei Saisonen eine wirklich gute Mannschaft zu bauen", sagte Pöltl. "Mir ist es lieber, wir spielen dann wirklich in den Conference Finals oder in den Finals ganz oben mit - anstatt wir kommen jetzt in die Play-offs und reißen dort eh nichts, weil wir den kurzfristigen Erfolg gesucht haben."

Wunderkind (19) feiert NBA-Debüt

Mit Spannung erwartet wird in der Nacht auch Donnerstag (3.30 Uhr) das Debüt des 2,24-m großen Victor Wembanyama bei den San Antonio Spurs. Der 19-jährige Shootingstar aus Frankreich gilt als das größte Talent seit James. Dieser war vor 20 Jahren von den Cleveland Cavaliers an erster Stelle gedraftet worden, damals war Wembanyama noch gar nicht geboren. 

Der Franzose hat die Anlagen für eine ähnliche Karriere. Das „Wunderkind“ mit Schuhgröße 55 wird in seiner ersten Spielzeit bei den Spurs aber nicht um den Titel mitreden. Trotzdem könnte der Power Forward beim Ex-Club von Österreich-Export Jakob Pöltl die Liga aufmischen.

 

Stolze 2,43 m beträgt die Spannweite des Rookies, der die anderen NBA-Basketballer nicht allein wegen seiner Maße in dieser Saison vor Schwierigkeiten stellen wird. Denn „Wemby“, wie er genannt wird, hat neben einer stolzen Spannweite von 2,43 Meter ein ausgezeichnetes Ballgefühl, zudem ist sein Distanzwurf effektiv.  

Gregg Popovich bringt es auf den Punkt: „Er ist anders“. Für die Trainerlegende von den San Antonio Spurs verändert der Neuzugang „die Dynamik auf dem Feld – an beiden Enden“. Und genau deshalb wählten die Texaner den 19-Jährigen im Draft an Position eins aus. Jeder andere Klub hätte bei Erstzugriffsrecht dasselbe getan. 

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