In der Sportszene hält sich ein hartnäckiges Gerücht: Dopingsünder Bernhard Kohl (27) will im Sommer 2010 zurück in den Radrennsport.
Am Montag will Österreichs gefallener Radheld wieder einmal Klartext reden. In lauschiger Umgebung der Wiener In-Location Summerstage am Donaukanal wird er Rede und Antwort zu seiner Zukunft stehen. Mit dabei auch sein Rechtsanwalt Manfred Ainedter. Aus gutem Grund. Der rechnet damit, dass Kohl vor allem wegen des gegen ihn anhängigen Strafverfahrens gelöchert wird. „Darum bin ich mit dabei“, so Ainedter. „Da wird es wohl einige Fragen geben.“
Unter Verdacht
Hintergrund: Der Niederösterreicher kommt aus dem
Doping-Teufelskreis nicht heraus. Bei seinem Outing hatte er zugegeben, die
von der SOKO Doping sichergestellte Blutzentrifuge für Blutwäsche seines
Ex-Managers Stefan Matschiner mitfinanziert zu haben. Seit dieser Woche
läuft gegen ihn ein Ermittlungsverfahren. Der ehemalige Radstar steht unter
Verdacht, Blutdoping mitorganisiert zu haben, indem er Mitbesitzer dieser
Blutzentrifuge war. Das Gerät soll angeblich nicht nur für den Eigenbedarf
verwendet worden sein.
Neustart
Trotz der neuen Verdächtigungen hat Kohl, für den die
Unschuldsvermutung gilt, noch nicht endgültig mit dem Radsport
abgeschlossen. Im Gegenteil: Mitte März hatte der gelernte Rauchfangkehrer
aus Wolkersdorf, angesprochen auf seine Zukunft, gegenüber ÖSTERREICH
erklärt: „Als Rauchfangkehrer werde ich wahrscheinlich nicht mehr arbeiten.
Da habe ich schon andere Möglichkeiten.“ Fakt ist: Kohl wurde bei
Nachkontrollen zur Tour de France 2008 positiv auf das Blutdopingmittel
EPO-CERA getestet. Seine zweijährige Sperre endet am 3. Juli 2010, am Tag,
an dem die Tour de France 2010 gestartet wird.