Richter: 'Sie waren der Teufel in Menschengestalt' – Verurteilter war Trainer unter anderem bei Crewe Alexandra und Stoke City.
Ein Gericht in Liverpool hat den ehemaligen britischen Fußball-Jugendtrainer Barry Bennell am Montag wegen Missbrauchs von Minderjährigen zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Geschworenen hatten den 64-jährigen Angeklagten in der vergangenen Woche in insgesamt 43 Fällen wegen Kindesmissbrauchs zwischen 1979 und 1991 schuldig gesprochen.
"Sie waren der Teufel in Menschengestalt. Sie haben ihnen die Jugend und ihre Unschuld geraubt, um ihre eigene Perversion zu befriedigen", sagte Richter Clement Goldstone bei der Urteilsverkündung zu dem Angeklagten. Der Richter führte aus, dass Bennell die Fußballbegeisterung vieler seiner Schüler zerstört und sie in Depressionen, Alkoholismus und Selbstmordgedanken gestürzt habe. Seit Beginn des Prozesses meldeten sich laut Polizei mehr als hundert mutmaßliche weitere Opfer bei den Behörden.
Opfer brachen jahrzehntelanges Schweigen
Die Ermittlungen gegen den vorbestraften Bennell hatten Ende 2016 den Missbrauchsskandal im englischen Fußball ans Licht gebracht. Nachdem Ex-Profi Andy Woodward seinem früheren Jugendtrainer Bennell öffentlich vorgeworfen hatte, ihn missbraucht zu haben, brachen dutzende weitere Opfer ihr zum Teil jahrzehntelanges Schweigen.
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Bennell hatte als Jugendtrainer bei Manchester City, Stoke City, Crewe Alexandra und mehreren weiteren Mannschaften im Nordwesten Englands gearbeitet. Wegen der Vergewaltigung eines Jugendlichen in Florida im Jahr 1994 war er bereits zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Wegen 23 Übergriffen auf sechs Burschen in England 1996 wurde eine neunjährige Gefängnisstrafe gegen ihn verhängt. Seine dritte Haftstrafe trat Bennell 2015 wegen des Missbrauchs eines Burschen während eines Trainingscamps im Nordwesten Englands im Jahr 1980 an.