Duo egalisiert größten Erfolg im heimischen Beachvolleyball: "Traum ging in Erfüllung".
Die Beach-Volleyballer Alexander Horst/Florian Gosch haben den bisher größten Erfolg eines österreichischen Teams auf der FIVB-World-Tour eingestellt und sich in Aland Rang drei geholt. Das vor dieser Saison neu formierte Duo gewann am Sonntag das Spiel um Platz drei gegen Jorre Kjemperud/Tarjei Skarlund aus Norwegen mit 2:1 (13,-17,14) und egalisierte damit den Bronze-Platz von Nik Berger/Clemens Doppler aus dem Jahr 2003.
"Sind überwältigt"
"So einen Erfolg in der
ersten Saison zu feiern, daran hätte ich nie gedacht. Ich bin überwältigt
von der Art und Weise, wie wir spielen, und der Freude über die Medaille",
erklärte Alexander Horst. Im Spiel um Platz drei gegen die Norweger, die
ebenfalls erstmals ins Final Four eingezogen waren, hatten Horst/Gosch im
dritten Satz nach über einer Stunde Spielzeit das bessere Ende für sich. Die
Österreicher holten sich den Entscheidungssatz denkbar knapp mit 16:14. Im
dritten Saisonduell mit dem norwegischen Duo gelang Horst/Gosch der erste
Sieg, in Roseto und im Grand Slam in Stavanger hatte es für die beiden
jeweils 0:2-Niederlagen gesetzt.
Rasche Führung, starkes Finish
Das Spiel hatte für
Horst/Gosch mit einem raschen Vorsprung von drei Punkten nach Plan begonnen.
Diesen gaben die beiden dann nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Abschnitt
machten die Norweger erst ab 15:16 die entscheidenden Punkte zum 21:17
Satzgewinn. Im finalen Durchgang entwickelte sich die Begegnung zu einem
wahren Krimi, der sich beim Stand von 9:9 zuspitzte, als die Norweger eine
medizinische Auszeit von zehn Minuten nehmen mussten. Doch auch das brachte
die Österreicher nicht aus der Ruhe. Nach einem abgewehrtem Matchball von
Gosch beim Stand von 13:14, drehten sie das Spiel und verwandelten ihren
ersten Matchball. Gosch glückte dabei der entscheidende Block.
"Traum ging in Erfüllung"
"Ein Traum geht für uns
in Erfüllung. Als Beachvolleyballer haben wir mit unserer Medaille
Geschichte für unser Land geschrieben. Es war so ein intensives Spiel, und
wir haben um diesen Sieg gekämpft. Der Block zum Matchgewinn war ein
unglaubliches Gefühl", meinte Florian Gosch überglücklich.
Beste Leistung eingestellt
Bisher waren neben den nunmehr zwei
dritten Rängen drei weitere Final-Four-Teilnahmen (Berger/Doppler 2003 in
Gstaad und Los Angeles, Nowotny/Gartmayer 2004 in Kapstadt) die größten
Erfolge für Österreich auf der World-Tour gewesen. Horst/Gosch wurden für
ihr Abschneiden mit 16.000 Dollar (11.892 Euro) Preisgeld und wichtigen
Punkten für die Weltrangliste und das Olympia-Ranking belohnt. Mit einer
ähnlichen Leistung bei der Europameisterschaft in der kommenden Woche in
Valencia sind Horst/Gosch, die für das European-Tour-Event eine Wildcard
erhielten, ein heißer Tipp für einen Spitzenplatz.
Frisches Duo
Der 27-jährige Steirer Gosch und sein Wiener Partner
haben sich erst Ende 2006 zusammengetan und sind nach nicht einmal einer
kompletten Saison schon in der Weltspitze angelangt. Mit drei weiteren
Top-Ten-Rängen und einem neunten Platz bei der Weltmeisterschaft in Gstaad
hatte das Duo auch schon vor dem Turnier in Aland mehrmals für Aufsehen
gesorgt. Rang sieben in Montreal war das bisher beste Ergebnis des ÖVV-Teams
auf der Tour gewesen.
Verletzung hat geholfen
Horst/Gosch waren nach einer Niederlage
in Runde zwei mit fünf Siegen im Verlierer-Pool bis ins Halbfinale
vorgestoßen. Dabei profitierten sie im Match um den Semifinaleinzug vom
verletzungsbedingten Nichtantreten der Ex-Weltmeister Conde/Baracetti (ARG).
Im Spiel um das Erreichen des Finales unterlagen sie den brasilianischen
Weltranglisten-Fünften Harley/Pedro knapp mit 1:2. Die Brasilianer gewannen
am Sonntag das Finale gegen Jonas Reckermann/Mischa Urbatzka aus Deutschland
2:0 und feierten nach Shanghai ihren zweiten Saisontitel.