Fury fordert Weltmeister Joshua mit markigen Sprüchen heraus.
Box-Großmaul Tyson Fury hat eine Kampfansage in Richtung Weltmeister Anthony Joshua abgegeben. "Ich bin mir sicher, dass ich AJ mit einem festgebundenen Arm am Rücken noch schlage. Ich brauche nicht einmal ein Aufwärmen, wenn er es will", tönte Fury in einem Interview des englischen TV-Senders Sky Sports.
Fury ergänzte, dass er "genauso lange aus dem Ring" sei wie Klitschko, aber der Unterschied sei: "Ich bin nicht 41, ich bin 28." Joshua sei ein "aufgepumpter Gewichtheber". Beim Sieg gegen Klitschko am vergangenen Samstag habe sein Landsmann eine "Leben-oder-Tod-Situation" überstanden, meinte Fury. "Gegen mich hat Klitschko aber keinen dieser Schläge gelandet. Ich bin immer noch die Nummer eins in der Welt und jeder weiß das. Es fehlt noch ein Fight, der größte der Welt und das weiß jeder. Ich gegen AJ, kein anderer."
Fury hat keine Lizenz
Doch hinter den markigen Sprüchen steckt doch auch eine Menge heiße Luft. Der 2,06-m-Riese hat aktuell nicht einmal eine Lizenz. Der britische Boxverband BBBofC hatte dem an Depressionen erkrankten Fury im Oktober 2016 die Lizenz wegen Drogen- und Medikamentenmissbrauchs entzogen. Bei einer Kontrolle am 22. September 2016 war er durch die amerikanische Anti-Doping-Agentur VADA positiv auf Kokain getestet worden. Zudem soll dem Skandalboxer im Frühjahr 2015 die Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon nachgewiesen worden sein. In der nächsten Woche kommt es zu einer Anhörung, derzeit hält sich Fury in seinem Trainingscamp in Marbella auf.
Für Promotor Eddie Hearn, der für die Terminplanung Joshuas zuständig ist, hält einen Kampf Joshua - Fury aktuell für "meilenweit" entfernt. "Fury ist weit weg von einem Kampf. Er ist in einem schrecklichen körperlichen Zustand. Er hat keine Lizenz und gegen ihn wird wegen eines (angeblich) verfehlten (Doping-) Tests ermittelt", stellte Hearn klar. Joshua, der seit 19 Kämpfen ungeschlagen ist, könnte ein Rematch gegen Klitschko bestreiten oder auch Deontay Wilder (WBC Champion) oder Joseph Parker (WBO Champion) herausfordern. Joshua ist Schwergewichts-Weltmeister in den Verbänden IBF, WBA und IBO.
Fury hatte im November 2015 gegen Klitschko in Düsseldorf gewonnen, danach aber nicht mehr im Ring gestanden. Zu einem Rückkampf gegen Klitschko war es nicht mehr gekommen. Zweimal hatte er das Duell mit dem Ukrainer platzen lassen.