Kurzbahn-EM

Jukic holt Gold über 200 m Delfin

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Dinko Jukic krönte sich in Eindhoven zum 200-m-Delfin-Europameister.

Österreich hat wieder einen Schwimm-Europameister. Nur zwei Tage nachdem Markus Rogan als Kurzbahn-Titelträger über 200 m Lagen in Abwesenheit abgelöst worden war, schlug Dinko Jukic am Samstag in Eindhoven über 200 m Delfin zu. Es ist das insgesamt zweite Gold des 21-Jährigen in der allgemeinen Klasse nach dem Kurzbahn-EM-Titel über 400 m Lagen 2008 in Rijeka. Und an Medaillen hält Jukic nun bei "Alle Neune".

"Perfekte Leistung"
"Das war eine perfekte Leistung, alles hat geklappt", jubelte Jukic über seine beeindruckende Finalvorstellung. "Ich wollte langsam beginnen und dann kommen. Das war mit Papa (Anm.: Trainer Zeljko Jukic) so besprochen, denn hintenraus - hat er gesagt - ist niemand so stark wie ich." Bei Hälfte der Distanz noch mit einem Rückstand von 72/100, hatte das OSV-Ass bei 150 m bereits mit 43/100 Vorsprung die Führung übernommen und sicherte diese in Folge gut ab.

Deutliche Steigerung zum Vorlauf
Er gewann in 1:53,35 Minuten mit einer um 1,46 Sekunden schnelleren Marke als am Vormittag bei Vorlaufrang zwei, verwies den gleichaltrigen Deutschen Tim Wallburger um 36/100 auf den Silberrang. Nur weitere 4/100 dahinter landete der erst 17-jährige Ungar Bence Biczo auf Platz drei. Der 28-jährige französische Vorlaufschnellste Christophe Lebon hatte zur Rennhalbzeit noch geführt, fiel dann aber mit 1:56,07 auf Position acht zurück.

Die am Donnerstag über 200 m Lagen gewonnene Bronze-Medaille hatte alle Spannung bei Jukic gelöst, die Last des alleinigen österreichischen Medaillenkandidaten war da von ihm abgefallen. So war er befreit in seine Paradedisziplin gegangen. "Ich musste nur noch die Flügel ausbreiten und davonfliegen. Ich kann noch eine Sekunde schneller, doch im Finale zählt nur der Platz", erklärte der Athlet des SC Austria Wien. Fünf seiner neun Medaillen hat er nun in Eindhoven geholt.

Euphorische Siegerehrung
Besonders froh war Österreichs hinter Markus Rogan und Mirna Jukic - an der Medaillen-Anzahl gemessen - dritterfolgreichster Schwimmer aller Zeiten, dass er es den Zweiflern und Skeptikern gezeigt habe, wieder einmal. "Es hat geheißen, wir fahren von da vielleicht ohne Medaille heim. Jetzt gibt es sogar die Nationalhymne." Dementsprechend euphorisch gab sich Jukic auch bei der Siegerehrung, ballte die Faust des Triumphes.

EM-Titel als Bestätigung
Den Wert seiner vor zwei Jahren in seiner früheren Heimat Kroatien errungenen ersten Goldenen maß er gleichen Wert zu wie der aktuellen, doch sei die von Eindhoven mehr an Bestätigung. "Ich habe mit meiner neunten Medaille gezeigt, dass die anderen keine Eintagsfliegen waren." Sein Antreten bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften vom 15. bis 19. Dezember in Dubai stellte Jukic aber nun wieder infrage. "Ich habe in dieser Kurzbahn-Saison jetzt eigentlich schon sehr viel erreicht."

Mit seinem ihn trainierenden Vater wollte er das noch besprechen, die Nennungen für die in den Emiraten stattfindenden Titelkämpfe sind bis Montag abzugeben. Für Sonntag hat Jukic zum EM-Ausklang noch über 200 m Kraul genannt. Sein Hauptaugenmerk gilt nun jedenfalls der WM im Juli in Shanghai. "Dort möchte ich die heutige Zeit auf der Langbahn schwimmen, das sollte dann ein Podestplatz sein. Damit will ich anklopfen und Richtung Olympia sagen: 'Hallo, ich bin da.'"

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