Karl feierte Silber, für Raich blieb nur "Blech"

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Österreichs Olympia-Team hat am Samstag Medaillenfeier Nummer 16 bei den Winterspielen in Vancouver veranstalten dürfen. Benjamin Karl gewann im Parallel-Riesentorlauf Silber, der 24-jährige Niederösterreicher zeigte sich im Regen am Cypress Mountain in blendender Verfassung und musste sich erst im Finale dem kanadischen Vierfach-Weltmeister Jasey Jay Anderson geschlagen geben.

Schwer geschlagen beendete hingegen das männliche Ski-Alpin-Team Österreichs die Spiele. Auch im Slalom, dem fünften und letzten Bewerb, blieb die Truppe von Cheftrainer Toni Giger ohne Medaille. Benjamin Raich musste sich hinter dem Italiener Giuliano Razzoli, dem Kroaten Ivica Kostelic und dem Schweden Andre Myhrer mit dem undankbaren vierten Rang zufriedengeben. Marcel Hirscher wurde Fünfter, Reinfried Herbst Zehnter, Manfred Pranger schied im ersten Durchgang aus.

"Es ist sehr bitter, ich habe alles gegeben, war gut drauf, es ist sich leider nicht ganz ausgegangen", erklärte Raich, der vor vier Jahren in Turin noch Olympia-Gold in Slalom und Riesentorlauf gewonnen hatte. ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel wollte in einer ersten Reaktionen nicht das gesamte System infrage stellen. "Wenn jetzt wieder wer sagt, das System ist hin, ist das auch ein Schwachsinn, weil mit einem vierten Platz ist das System nicht hin. Quatsch."

Karl sorgte für die erste Olympia-Silberne in der österreichischen Snowboard-Geschichte. "Das ist der absolute Hammer, ich bin einfach nur glücklich und zufrieden", meinte Karl. Bisher waren Bronze-Medaillen durch Brigitte Köck (1998), Siegfried Grabner (2006) und Marion Kreiner (2010) die besten rot-weiß-roten olympischen Snowboard-Resultate gewesen. Routinier Siegfried Grabner und Ingemar Walder waren bereits in der Qualifikation gescheitert, Andreas Promegger hatte sich im Achtelfinale verabschiedet.

Wie erwartet nichts mit den vorderen Plätzen zu tun hatte Langläuferin Katerina Smutna im 30-Kilometer-Klassikrennen. Der Sieg ging nach spannendem Sprint an die Polin Justyna Kowalczyk, die Marit Björgen mit 0,3 Sekunden Vorsprung besiegte. Björgen hatte in Vancouver zuvor dreimal Gold gewonnen. Smutna kam mit 7:17,6 Minuten Rückstand auf Platz 33. Bei den Eisschnellläufern gewannen in der Teamverfolgung die Teams aus Kanada (Herren) und Deutschland (Damen).

Diese beiden Nationen sind auch im Medaillenspiegel der Spiele ganz vorne zu finden, Gastgeber Kanada (12 Gold/7 Silber/4 Bronze) führte nach 82 von 86 Entscheidungen vor Deutschland (10/11/7) und hatte noch im Curling-Finale der Männer sowie im Eishockey-Endspiel zum Abschluss am Sonntag zwei weitere Goldchancen. Österreich liegt mit 4 Goldenen, 6 Silbernen und 6 Bronzenen auf Rang 9 und wird die Spiele auch mit dieser Bilanz beenden, denn die Slalom-Fahrt von Raich war der letzte Einsatz eines ÖOC-Sportlers bei den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Westkanada.

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