Griffith-Joyner

Woran starb die schnellste Frau der Welt?

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Vor 25 Jahren starb Sprint-Legende Forence Griffith-Joyner (damals 38) völlig überraschend in ihrem Bett in Mission Viejo (Kalifornien). Um die Todesursache der schnellsten Frau der Welt ranken sich seither Gerüchte. Jetzt tauchte der Obduktionsbericht auf.

Sie war das Gesicht der Olympischen Spiele 1988 in Seoul: Die Hände mit den langen bunten Fingernägeln weit in die Höhe gestreckt, den Freudenschrei auf den geschminkten Lippen: "Flo-Jo" war die mit Abstand schnellste Frau der Welt. Gold über 100 Meter, Gold über 200 Meter inklusive Weltrekord, Gold mit der US-Sprintstaffel.

Weltrekorde bis heute unangetastet

Ihre Weltrekorde über 100 (10,49 Sekunden) bzw. 200 m (21,34) sind bis heute, also seit mittlerweile 35 Jahren, unangetastet. Obwohl es keine einzige positive Dopingprobe gibt, gab es immer wieder Spekulationen über die Leistungen der einstigen Fabel-Sprinterin, die wenige Monate nach ihrem Siegeszug bei Olympia 88 ihre Karriere beendet hatte. Im November 1989 brachte sie Tochter Mary zur Welt.

Mary Joyner auch bekannt als M-Joy, Tochter von Florence Griffith-Joyner und Al Joyner.
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× Mary Joyner auch bekannt als M-Joy, Tochter von Florence Griffith-Joyner und Al Joyner.

Comeback-Versuche vor den Olympischen Spielen 1996 scheiterten, im selben Jahr erlitt die Sprinterin einen leichten Schlaganfall. Am 21. September 1998 erstickte sie im Schlaf. Vermutlich als Folge eines epileptischen Anfalls. Seither ranken sich Gerüchte um die Gründe für das plötzliche Ableben.

Ödeme in der Lunge, Fehlbildung im Gehirn

25 Jahre nach dem Tod der Olympiasiegerin tauchte der Obduktionsbericht der Gerichtsmedizin in Orange County bei Los Angeles auf. Gerichtsmediziner Richard Fukumoto beschreibt "Schaum im Mund" und "blutigen Schleim in den Nasenlöchern". Laut Bericht gab es zudem Ödeme in der Lunge und verklumptes Blut in den Herzkammern. Das Herz wog 360 Gramm. Bei einer weiteren Untersuchung wurde eine 1.430 Gramm schwere Fehlbildung im Gehirn gefunden - möglicher Auslöser des Anfalls, den Griffith in der schicksalhaften Nacht im Bett erlitt. Pölster und Decken schnitten ihr die Luft ab, so dass sie neben ihrer damals siebenjährigen Tochter erstickte. Ihr Ehemann Al Joyner (heute 63) bekam von all dem nichts mit. Er schlief draußen auf der Couch - angeblich, weil er heimlich Eis genascht hatte. Um 6.30 Uhr bemerkte der Dreisprung-Olympiasieger, dass seine Frau nicht mehr atmete und rief die Rettung. Um 6.54 Uhr wurde Florence Griffith-Joyner für tot erklärt. Todesursache laut Bericht: lagebedingte Erstickung.

Gewalteinwirkung oder Vergiftung schloss das Sherif-Department in Orange County aus. Tests auf Alkohol, Kokain oder Opiate waren ebenfalls negativ. In diesem Zusammenhang bezog sich Al Joyner auch auf die immer wieder aufgekommenen Dopinggerüchte seiner großen Liebe: "Es ist, wie wir immer gesagt haben: Da war nichts."
  

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