Erfolgslauf des Steirers wurde im Halbfinale brutal gestoppt. Damen-Finale fix, Federer erster Finalist bei den Männern.
Der Erfolgslauf von Oliver Marach im Doppel-Bewerb der Australian Open ist im Halbfinale zu Ende gegangen. Der Steirer unterlag an der Seite des Polen Lukasz Kubot der als Nummer 3 gesetzten Paarung Mahesh Bhupathi/Mark Knowles (IND/BAH) glatt 3:6,1:6.Trotz des verpassten Endspiels fällt die Melbourne-Bilanz des Grazers sehr positiv aus: Mit vier Siegen - inklusive der Erfolge gegen die Top-Doppel Nestor/Zimonjic und Fyrstenberg/Matkowski - haben sich Marach und Kubot auf allerhöchster Ebene Respekt verschafft.
Gegner im Spielrausch
"Der Start ins Jahr war gut, wir
haben mit Ausnahme von heute echt gut gespielt", bilanzierte der
28-Jährige, der mit dem Halbfinaleinzug den größten Erfolg seiner Karriere
geschafft hatte. Schon der Beginn des Halbfinales in der Rod Laver Arena
verlief nicht nach dem Geschmack des Steirers: Obwohl er im ersten Game
hervorragend retournierte, konnten sie den Aufschlag Bhupathis nicht
brechen, weil Kubot patzte. Das nach hartem Kampf gewonnene Game verlieh den
Favoriten gleich Auftrieb und sie steigerten sich phasenweise in einen
echten Spielrausch. Vor allem am Netz spielten Bhupathi/Knowles praktisch
fehlerfrei.
So klar wie das Resultat war anschließend Marachs Aussage: "Dieses Spiel müssen wir abhaken. Sie haben sehr gut gespielt und wir dazu noch schlecht." Die Partie wurde bei geschlossenem Dach ausgetragen, da das Quecksilber auf über 40 Grad geklettert war. "Es ist wie Tag und Nacht, die Bedingungen sind ganz anders, es war etwa dreimal schneller. Wir wussten schon beim Einschlagen, dass er sehr, sehr schwierig wird", beschrieb Marach die Bedingungen am Center Court.
Schwindelanfälle
Der Österreicher hatte zudem mit
gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Er musste nach dem ersten Satz den
Physiotherapeuten rufen lassen. "Mir war schwindlig, aber das war kein
Grund für die Niederlage. Sie waren heute einfach viel besser."
Weitere Pläne
Marach reist schon am Samstag direkt nach
Vina del Mar (Chile) weiter, wo er mit dem Franzosen Nicolas Devilder
antritt. Mit Kubot, der seit August 2008 sein Doppelpartner ist, schlägt
Marach wieder in zehn Tagen auf. In Costa Do Sauipe (BRA) erfolgt der
Auftakt zur gemeinsamen Südamerika-Sandplatztour, welche in Buenos Aires und
Acapulco fortgesetzt wird. "Bei großen Erfolgen haben wir vielleicht
die Chance, bei großen Turnieren in den Hauptbewerb zu kommen. Das ist unser
Ziel."
Das Ziel in der Doppel-Weltrangliste per Jahresende sind die Top 30 oder 40, derzeit ist Marach 72. und der 26-jährige Kubot 69. Das wird sich jedoch schon an diesem Montag entscheidend ändern, hatten doch beide in Melbourne nichts zu verteidigen. Marach plant auch weiter mit Kubot. Vier Turniersiege und drei weitere Final-Einzüge auf Challenger-Ebenen hatten schon vor den Australian Open bis Jahresende eine ausgezeichnete Bilanz gebracht.
Chance im Davis Cup?
Auch wenn er das Einzel wie etwa der
Vorarlberger Julian Knowle nicht ganz aufgeben will, gilt Marachs erste
Konzentration dem Doppel. Und da müsste ÖTV-Kapitän Gilbert Schaller nun
wohl über eine Nominierung des Grazers für den Davis Cup vom 6. bis 8. März
in Garmisch-Partenkirchen gegen Deutschland zumindest nachdenken.
Österreichs Parade-Doppel Knowle/Jürgen Melzer hat heuer noch kein einziges
Match gewonnen.
Marach spricht in Zusammenhang mit dem Davis Cup aber von einigen Enttäuschungen in der Vergangenheit und zeigt keine Initiative, sich in das Team hineinreklamieren zu wollen. "Ich investiere meine Energie lieber in die Tour."
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Der Schweizer Roger Federer steht nach einem souveränen Dreisatzerfolg über Andy Roddick zum vierten Mal im Endspiel der Australian Open. Der Weltranglisten-Zweite besiegte den US-Amerikaner 6:2,7:5,7:5 und setzte sich gegen Roddick im 18. Duell zum 16. Mal durch. Federer hat am Sonntag die Chance auf seinen 14. Grand-Slam-Titel. Der Finalgegner des dreifachen Melbourne-Siegers (2004, 2006, 2007) wird am Freitag zwischen dem topgesetzten Rafael Nadal und dessen spanischen Landsmann Fernando Verdasco ermittelt.
Tolle Form
Federer hatte in seinem 19. Grand-Slam-Semifinale in
Serie mit dem als Nummer 7 gesetzten Roddick einmal mehr wenige Probleme.
"Ich hatte bei eigenem Aufschlag eine Menge Selbstvertrauen und ich glaube,
ich habe heute sehr gut gespielt", sagte der Weltranglisten-Zweite. Er
startete mit einem Doppelbreak ideal in die Partie und gewann den ersten
Satz nach nur 23 Minuten. Im zweiten Durchgang schaffte der Schweizer bei
5:5 das entscheidende Break zum Satzgewinn. Dasselbe gelang dem Schweizer
auch im dritten Satz.
Sampras in Reichweite
Mit seinem vierten Turniersieg in Melbourne
würde Federer ein weiteres Mal Tennis-Geschichte schreiben und mit dem 14.
Titel bei einem der vier großen Turniere den Rekord von Pete Sampras
egalisieren. Mit Ausnahme der letztjährigen Australian Open
(Halbfinal-Niederlage gegen Novak Djokovic) hat er bei den jüngsten 15
Grand-Slam-Turnieren stets das Endspiel erreicht. Mit seinem 18.
Grand-Slam-Finaleinzug zog Federer diesbezüglich mit Sampras gleich.
Rekordhalter ist Ivan Lendl mit 19 erreichten Endspielen.
Der einzige Spieler, der Federer bisher in einem Grand-Slam-Endspiel bezwungen hat, ist Nadal, der dreimal in Paris und einmal in Wimbledon die Oberhand behielt. "Gegen 'Rafa' (Anm.: Rafael Nadal) im Finale zu spielen ,wäre sehr aufregend, wenn man unserer gemeinsame Geschichte und die Tatsache, dass er die Nummer 1 der Welt ist, bedenkt", meinte der Schweizer.
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Serena Williams aus den USA und Dinara Safina aus Russland stehen bei den Australian Open im Endspiel. Die dreimalige Titelträgerin Williams gewann am Donnerstag gegen Olympiasiegerin Jelena Dementjewa aus Russland 6:3, 6:4. Safina entschied anschließend das russische Halbfinal-Duell gegen Vera Swonarewa mit 6:3, 7:6(4) für sich.
Wegen der großen Hitze mit Temperaturen von 44 Grad Celsius war während beider Partien das Dach der Rod Laver Arena geschlossen. Das Damen-Finale am Samstag wird erstmals in der sogenannten Night session (9.30 Uhr MEZ) ausgetragen.
Neue Nummer 1
Die Gewinnerin des ersten Grand-Slam-Turniers des
Jahres wird auch Jelena Jankovic an der Spitze der Weltrangliste ablösen.
Die Serbin war in Melbourne bereits im Achtelfinale ausgeschieden und wird
den Status als Nummer eins nach 17 Wochen wieder verlieren. "Das ist
nur ein Bonus. Mein Ziel ist nicht, Nummer eins zu sein. Mein Ziel ist es,
ein weiteres Match bei den Australian Open zu gewinnen", sagte Serena
Williams nach ihrer bisher besten Leistung im Turnier. Sie fügte Dementjewa
die erste Niederlage in diesem Jahr nach 15 siegreichen Matches und den
Titeln in Auckland und Sydney zu.
Williams strebt Jubiläum an
Die 27-jährige Williams hat die
Australian Open bereits 2003, 2005 und 2007 gewonnen und strebt im Endspiel
ihren insgesamt zehnten Grand-Slam-Triumph an. Die US-Open-Gewinnerin 2008
würde zum dritten Mal in ihrer Karriere den Top-Platz im Ranking einnehmen.
Für Dinara Safina wäre es der erste Sieg bei einem der vier wichtigsten
Turniere. "Seit ich klein bin, ist es mein Traum, die Nummer eins zu
werden", sagte die jüngere Schwester des früheren Weltranglisten-Ersten
und Australian-Open-Champions Marat Safin noch auf dem Center Court.
Favoritin
Die Bilanz spricht mit 5:1 Siegen für Serena Williams.
Doch die jüngere der beiden Williams-Schwestern wird ihre Gegnerin nicht
unterschätzen. "Sie gibt nie auf. Das wird ganz schön hart. Sie
will unbedingt ihren ersten Grand-Slam-Titel", sagte Serena Williams.