Nach Paszek und Haas auch Mayr-Achleitner in Runde eins gescheitert.
Die Erstrunden-Niederlage von Patricia Mayr-Achleitner beim mit 250.000 Dollar dotiertem WTA-Turnier "Nürnberger Gastein Ladies" ist der letzte Auftritt der Tirolerin im Gasteinertal gewesen. Nach dem 6:3,2:6,0:6 in 2:12 Stunden gegen Anna Karolina Schmiedlova (SVK-7) gab die 28-Jährige ihren Rücktritt mit Ende des Jahres bekannt. Als Grund nannte sie anhaltende Rückenprobleme.
Rückenschmerzen drehen Spiel
Das war auch am Mittwoch zu sehen. Gegen die als Nummer sieben gesetzte Slowakin Schmiedlova, die noch am Sonntag das Turnier in Bukarest gewonnen hatte, begann die Tirolerin stark und gewann den ersten Satz mit zwei Breaks 6:3. "Das war ein super erster Satz, ich ging mit viel Selbstvertrauen in den zweiten. Und plötzlich waren die alten Rückenprobleme wieder da", schilderte Mayr-Achleitner, "ich konnte ihre Vorhand nicht umlaufen und mich kaum noch drehen".
Da halfen auch zwei "Medical-Timeouts" nicht. Sie verlor die Sätze zwei und drei klar und gestand sich ein: "Auch wenn ich gewonnen hätte, die Probleme wären ja dann morgen aufgetreten." Doch Mayr-Achleitner ist sich sicher, dass sie mit "ihrem Körper" von vor zwei Jahren diese Partie locker gewonnen hätte: "Ich habe mich gut vorbereitet und gehofft, dass es hier geht."
"Schmerzmittel zum Schlafen"
Immerhin feierte sie 2011 mit dem Einzug ins Finale von Bad Gastein ihren absoluten Karriere-Höhepunkt. Das Finale vor vier Jahren verlor sie gegen die Spanierin Jose Martinez Sanchez mit 0:6,5:7. Insgesamt beendete Mayr-Achleitner in ihrer Karriere vier Saisonen in den Top-100. Das höchste Ranking erreichte die aktuell 205. der Weltrangliste am 4. September 2009 mit Platz 70.
"Das Kreuz lässt auch nicht mehr zu, dass ich auf Challenger-Ebene spiele. Das Sitzen und Fliegen macht es ja auch nicht besser, ich kann nur noch mit Schmerzmittel fliegen. Brauche diese Schmerzmittel ja oft auch schon zum Schlafen", schilderte Mayr-Achleitner. Seit September 2014 plagen die 28-Jährige Probleme mit dem Iliosakralgelenk im Rücken, die auch mit vielen Therapien nicht in den Griff zu bekommen sind.
Tränenreicher Abgang
Ihre Abschiedstournee hat Mayr-Achleitner auch schon im Kopf. Am Freitag fliegt sie zum Turnier nach Baku, dann will sie noch die US Open bestreiten. "Dort bin ich fix in der Qualifikation", weiß die Tirolerin. "Und als Karriereende habe ich mir das Turnier in Linz vorgenommen, wenn es Frau Reichel zulässt."
Sandra Reichel, Turnierdirektorin in Bad Gastein und auch in Linz, sieht darin kein Problem: "Selbstverständlich. Sie bekommt eine Wildcard für die Quali oder den Hauptbewerb, welche kann ich heute nicht sagen. Jedenfalls werden wir nach Barbara Schett, Sybille Bammer und Yvonne Meusburger auch ihr einen würdigen Abschied bereiten." Und Reichel zog den Hut vor Mayr-Achleitner: "Sie hätte sich die Top 50 verdient, leider kann sie es nicht mehr zeigen. Ich ziehe den Hut vor ihrem Kämpfergeist. Sie war immer für Österreich da, bei den Turnieren und im Fed Cup."
Mit den Worten "das war's dann" beendete Mayr-Achleitner ihre Karriere und brach in heftigstes Schluchzen aus.