Der Niederösterreicher gewann gegen den an Nr. 2 gesetzten Rainer Schüttler. Er besiegte den Deutschen in drei Sätzen.
Jürgen Melzer hat am Freitag bei den 63. Austrian Open im Tennis in Kitzbühel auch die dritte Hürde geschafft und steht im Halbfinale. Der Niederösterreicher rang in einer heiß umkämpften Dreisatzpartie nach 2:22 Stunden den als Nummer zwei gesetzten Deutschen Rainer Schüttler mit 2:6,7:5,7:5 nieder. Melzer hat in Kitzbühel Appetit auf mehr bekommen und will am Sonntag im Finale stehen. Im Halbfinale trifft er auf den Italiener Potito Starace.
Melzer, der in den ersten beiden Partien souverän spielte und für beide Matches zusammen nur 113 Minuten brauchte, begann gegen den Wimbledon-Halbfinalisten Schüttler nervös. "Ich habe mich fürchterlich bewegt, war immer zu spät dran, gestand der Deutsch Wagramer. Die Folge: Er kassierte zwei Breaks und verlor den ersten Satz klar 2:6.
Mehr Kampf als Spiel
Als Melzer, die Nummer 66 der Welt, im
zweiten Satz das Break zum 4:3 schaffte, kippte die Partie zu seinen
Gunsten. "Dieser Punkt war mehr erkämpft als erspielt", analysierte Melzer.
Aber ab diesem Zeitpunkt klappte auch das Service des Niederösterreichers
perfekt. Als Schüttler das Rebreak zum 5:5 gelang, konterte Melzer erneut
mit einem Break und servierte zum 7:5 aus.
Im Entscheidungssatz ging Melzer durch ein Break in Führung, Schüttler antwortete mit dem Rebreak zum 5:5-Ausgleich. Auch diesmal revanchierte sich der ÖTV-Davis-Cup-Spieler mit einem Break und gewann den dritten Satz gleich mit dem ersten Matchball 7:5. Der Einzug ins Halbfinale ist für Melzer eine Premiere, vor zwei Jahren war für ihn im Viertelfinale Schluss.
"Kämpferische Leistung vom Feinsten"
"Es war eine
kämpferische Leistung vom Feinsten", jubelte Melzer. Eine kämpferische
Leistung zu der auch Verlierer Schüttler, in der Weltrangliste auf Platz 39,
gratulierte: "Es war ein sehr gutes Spiel. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.
Melzer hat mich einfach niedergekämpft."
Melzer trifft im Halbfinale auf den italienischen Vorjahresfinalisten Potito Starace, der 6:1,6:2 über den Argentinier Eduardo Schwank hinwegfegte. "Für mich zählt nur eines: Ich muss Potito aus dem Weg räumen", lautete Melzers Kampfansage. "Ich will auch am Sonntag beim Finale noch am Center Court stehen." Das zweite Semifinale bestreiten am Samstag Victor Hanescu (ROM) und Juan Martin Del Potro (ARG).
Auf den Spuren von Thomas Muster
Als letzter Österreicher
schaffte Thomas Muster 1995 den Einzug ins Halbfinale, er verlor in einem
Fünfsatz-Krimi gegen den Spanier Alberto Costa. Zwei Jahre zuvor feierte
Muster mit einem Sieg über den Spanier Javier Sanchez als letzter
Österreicher den Turniersieg in Kitzbühel.
Weniger gut lief es für Alexander Peya, dessen Zweitrunden Spiel am Donnerstag wegen Regens bei 4:6,2:4 abgebrochen war. Der Wiener verlor schließlich gegen den Franzosen Nicolas Devilder 4:6,4:6 und ärgerte sich: "Ich habe mir eigentlich schon mehr erwartet."
Auch im Doppel-Semifinle
Am Abend schaffte Melzer mit seinem
schwedischen Partner Robert Lindstedt auch den Halbfinaleinzug im
Doppelbewerb. Im Doppel am Samstag ist auch noch der Oberösterreicher Daniel
Köllerer mit Frank Moser vertreten. Die beiden schlugen Philipp
Oswald/Jean-Claude Scherrer