Wimbledon-Auftakt

Melzer schaltet Wawrinka aus

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Mentale Fokussierung entschied - Nun gegen Lacko.

Der Niederösterreicher Jürgen Melzer hat beim Tennis-Grand-Slam in Wimbledon die Nervenprobe gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka bestanden. In der Fortsetzung der am Vorabend wegen Regens abgebrochenen Erstrunden-Partie setzte sich Österreichs Nummer eins letztlich 3:6,7:6(2),2:6,6:4,8:6 durch. Die Gesamtspielzeit betrug 3:29 Stunden, am Mittwoch waren es nur noch zwölf Minuten. In der zweiten Runde bekommt es Melzer am Donnerstag oder Freitag mit dem Slowaken Lukas Lacko zu tun.

"In der letzten Nacht bin ich einige Male aufgewacht, auch der heutige Tag war nicht lustig", beschrieb Melzer die Anspannung nach der Vertagung. "Da gehen dir tausend Gedanken durch den Kopf. Ich war extrem angespannt." Mehrmals hatte er sich ausgemalt, wie er die Partie mit zwei starken Aufschlägen schnell für sich entscheiden würde. Doch vor seiner tschechischen Freundin Iveta Benesova, seinem Manager Ronald Leitgeb und ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel klappte das nicht.

Nach einem Rückhand-Outball und einem Doppelfehler musste Melzer das 5:5 akzeptieren, Wawrinka quittierte es mit einem lauten Schrei. "Das war ein fürchterlicher Start", gab Melzer zu. Wawrinka ließ vier weitere Punkte bei eigenem Aufschlag zur 6:5-Führung folgen. "Da war es dann für mich wichtig, runterzukommen und zu vergessen, was die letzten beiden Games gewesen war." Die mentale Fokussierung des Deutsch Wagramers war letztlich für dessen heuer ersten Grand-Slam-Einzelsieg und den ersten eines ÖTV-Aktiven entscheidend.

Melzer hatte seinen Rhythmus gefunden, erarbeitete sich nach dem 6:6 einen Breakball und nutzte den auch. Damit war die Entscheidung gefallen, denn Wawrinka konnte nicht mehr zusetzen. Mit vier Punkten bei eigenem Service fixierte Melzer mit seinem insgesamt vierten Matchball nach zwölf Minuten der Fortsetzung den Erfolg, im Head-to-Head mit dem Eidgenossen stellte er auf 2:2. "Es war ein sehr, sehr gutes Match von meiner Seite", zog der Niederösterreicher bei seinem insgesamt 41. Grand Slam ein Match-Resümee.

Auch Wawrinka hob die Qualität der Partie hervor. "Es ist schade, dass ich sie verloren habe", sagte der Eidgenosse. "Aber Melzer war speziell gestern im fünften Satz der Bessere. Er ist ein guter Spieler, speziell auf Rasen." Der Olympiasieger im Doppel 2008 hatte geschluckt, als ihm das Los Melzer zugeschanzt hatte. "Er ist der einzige ungesetzte Spieler, den ich lieber nicht gehabt hätte. Aber so ist es eben." Wawrinka wird vor Olympia noch sein Heimat-Turnier in Gstaad spielen.

Für Melzer ist es das letzte Turnier vor den Spielen, am 12. Juli bricht er zum Training bei Darren Cahill und Gil Reyes nach Los Angeles auf. Vorerst geht es aber einmal gegen Lacko. Den bisher einzigen Vergleich gewann Melzer 2010 in Bad Gleichenberg im Davis Cup auf Hartplatz 7:6(2),7:5,7:5. "Es ist ein Okay-Los, wenn man Wawrinka in der ersten Runde schlägt", meinte Melzer zum 24-jährigen Weltranglisten-60. "Es taugt ihm, wenn der Ballabsprung flach ist."
 

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Jürgen Melzer - Stanislas Wawrinka* 3:6, 7:6 (2), 2:6, 6:4, 8:6

* Erster Aufschläger im Satz

15:31 Uhr: Zu null bringt der Deutsch-Wagramer seinen Aufschlag durch! Spiel, Satz und Sieg Melzer! Nächster Gegner: Luckas Lacko aus der Slowakei.

15:31 Uhr: Zwei starke Aufschläge bringen das 30:0 - wieder ist Melzer nur zwei Punkte vom Sieg entfernt!

15:28 Uhr: Bei 30 beide leistet sich Wawrinka einen Doppelfehler. Melzer verwertet den Breakball. Melzer serviert wieder auf den Matchgewinn.

15:26 Uhr: Die ersten beiden Channcen lässt Melzer liegen, mit einem Servicewinner gleicht er aber doch noch aus.

15:24 Uhr: Warum nicht früher? Melzer stellt auf 40:0, drei Chancen zum 6:6.

15:22 Uhr: Ein Ass von Wawrinka und ein Rückhandfehler von Melzer bedeuten das 5:6. Melzer hat heute noch keinen Punkt gemacht, serviert jetzt gegen den Matchverlust.

15:21 Uhr: 30:0 Wawrinka mit vier Punkten in Serie, Melzer tut sich noch schwer.

15:20 Uhr: Da ist das Break. Wawrinka erwischt den besseren Start.

15:19 Uhr: Das Spiel beginnt.

15:18 Uhr: Zur Erinnerung: Melzer hatte gestern bereits drei Matchbälle, ehe es zu regenen begann.

15:15 Uhr: Die Einspielphase nähert sich dem Ende. Melzer macht noch ein paar Aufschläge, dann geht es los. Zwei gute Erste sollten reichen, um die Nummer 25 des Turniers zu besiegen.

15:13 Uhr: Sollte Melzer heute den Sieg einfahren, ginge es in der nächsten Runde gegen Luckas Lacko. Der Slowake feierte am Dienstag einen souveränen Dreisatz-Sieg über Adrian Ungur aus Rumänien.

15:12 Uhr: Melzer und Wawrinka beginnen bereits mit dem Einspielen.

15:08 Uhr: Wir hoffen auf einen Kurzauftritt von Österreichs Nummer eins. Melzer liegt im fünften Satz 5:4 voran, serviert bei Einstand auf den Matchgewinn. Die zwei fehlenden Punkte müssten doch zu holen sein.

15:05 Uhr: Mit einem 8:6 im Entscheidungssatz zittert sich Lisicki zum Matchgewinn. Jetzt ist Jürgen Melzer an der Reihe.

14:56 Uhr: 6:6 - Lisicki lässt bei 0:40 drei Matchbälle aus - es geht hier also noch weiter.

15:51 Uhr: Nach Abwehr von zwei Breakchancen stellt Lisicki auf 6:5. Die beiden Damen kosten ihre Zeit auf Court 12 voll aus.

15:45 Uhr: Jovanovski muss zwar über Einstand gehen, hält ihr Service zum 5:5 ab aber. Das kann hier noch länger dauern!

14:34 Uhr: Die beiden Damen haben es scheinbar nicht eilig! Es steht 4:4 und im Entscheidungssatz gibt es kein Tiebreak.

14:01 Uhr: Die Vorjahres-Halbfinalistin aus Deutschland schafft mit 6:2 den Satzausgleich. Die Entscheidung muss als im dritten Durchgang fallen. Für Melzer heißt es "Bitte warten".

13:55 Uhr: Jürgen Melzer kann sich auf eine etwas längere Wartezeit einstellen. Lisicki schafft im zweiten Satz das Break zum 4:2. Es riecht nach einem dritten Satz!

13:25 Uhr: Außenseiterin Jovanovski hat sich soeben den ersten Satz mit 6:3 gesichert. Bahnt sich hier eine Überraschung an? Lisicki hatte im Vorjahr immerhin das Wimbledon-Semifinale erreicht.

12:40 Uhr: Auf Court 12 hat vor wenigen Minuten die Partie zwischen Lisicki und Jovanovski begonnen - es steht 1:1. Danach geht's für Jürgen Melzer weiter - im Idealfall benötigt Österreichs Nummer eins nur zwei Ballwechsel, um den Aufstieg in Runde zwei zu fixieren.

10:00 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Ticker. Heute wird in Wimbledon die gestern abgebrochene Erstrunden-Partie von Jürgen Melzer gegen Stanislas Wawrinka fortgesetzt. Der Deutsch-Wagramer serviert beim Stand von 5:4 im Entscheidungssatz auf den Matchgewinn und ist nur zwei Punkte vom Sieg entfernt. Das Spiel ist auf Court 12 als zweite Partie nach 12.30 Uhr angesetzt.

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Der Regen und die Nerven haben Jürgen Melzer am Dienstag beim Grand Slam in Wimbledon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Niederösterreicher kämpfte sich gegen den an 25 gesetzten Schweizer Stanislas Wawrinka nach 1:2-Satzrückstand wieder in die Partie und schaffte im Entscheidungssatz das Break zum 3:2. Beim Stand von 5:4 servierte Melzer auf den Matchgewinn, vergab drei Matchbälle, ehe die Partie wegen Regens unterbrochen und schließlich.

Die Partie wird nun am heutigen Mittwoch als zweites Match nach 12.30 Uhr MEZ auf Court Nr. 12 fortgesetzt. Zuvor kämpfen die Deutsche Sabine Lisicki und die Serbin Bojana Jovanovski um den Einzug ins Achtelfinale.

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