French Open

Thiem im Junioren-Finale

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17-jähriger Niederösterreicher feiert größten Erfolg seiner jungen Karriere.

Er gilt schon seit einigen Jahren als Österreichs größte Tennishoffnung bei den Burschen: Nun ernten Dominic Thiem und sein Betreuer Günter Bresnik die ersten Früchte. Der 17-jährige Thiem schaffte am Freitag mit dem Einzug ins French-Open-Finale bei den Junioren seinen bisher größten Erfolg.

Der Niederösterreicher ließ sich auch von einem 0:1-Satzrückstand gegen den Kroaten Mate Delic nicht beeindrucken und setzte sich mit 3:6,6:3,6:1 durch. Im Endspiel des Junioren-Bewerbs bei diesem Major trifft er am Samstag auf den US-Amerikaner Björn Fratangelo.

Wie einst Muster
Thiem wandelt damit auf den Spuren von Thomas Muster, der in Paris 1985 das Junioren-Finale erreicht hatte. Den bisher einzigen Einzel-Major-Triumph eines ÖTV-Juniors hat Jürgen Melzer 1999 in Wimbledon gefeiert.

"Für mich ist es unglaublich erfreulich, wie er sich jetzt hier durchspielt. Das macht Spaß. Das es einmal kommt, ist für mich bei ihm aber eigentlich klar", freute sich sein Betreuer Günter Bresnik, der den Burschen bereits seit acht Jahren unter seinen Fittichen hat. "Er ist technisch mit Abstand am besten. Über den reden die Leute hier. Mir taugt es, wenn ein Wilander, wenn ein McEnroe von ihm schwärmen. Da kommen alle Manager und gratulieren mir und sagen, es ist ein Wahnsinn, wie der spielt", verriet Bresnik.

Geburtstagsgeschenk für Trainer
Bresnik, der am 21. April seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, hat sich damit "das schönste Geschenk selbst gemacht". "Die acht Jahre waren immer eine freudvolle Arbeit mit ihm."

Zeug zum Top-Spieler
Der am 3. September 1993 geborene Thiem, der aus Lichtenwörth bei Wr. Neustadt stammt und damit die nächste Hoffnung aus Niederösterreich ist, verfügt über alle Möglichkeiten, eines Tages Österreich ganz vorne zu vertreten. "Er hat ausgezeichnete Schläge, mit einer mächtigen Vorhand und mittlerweile einem Riesen-Aufschlag. Er kann vollieren, Slice spielen, hat großes Spielverständnis und er ist auch charakterlich in Ordnung. Er hat Potenzial, dass er sehr erfolgreich wird", beschrieb auch Bresnik seinen Schützling.

Training mit Muster
Thiem hat in dieser Woche auch zweimal mit Thomas Muster trainiert, der in Roland Garros 1985 das Junioren-Finale erreicht hatte, um dann zehn Jahre später die French Open bei den Erwachsenen zu gewinnen. Österreichs ehemaliger Weltranglisten-Erste hat gegenüber Bresnik auch Thiems Potenzial angesprochen. "Er hat gesagt: 'Das ist ein Versprechen, das muss man einhalten'. Ich möchte mich bei Muster auch bedanken. Wie er sich hier verhalten hat, hat mir voll getaugt", sagte Bresnik in Richtung Muster.

Schule abgebrochen
Der 17-Jährige hat die Schule übrigens schon vor rund zwei Jahren abgebrochen und macht eine Externisten-Matura. Doch Gedanken an die Schule spielen derzeit keine Rolle. Nun gilt die gesamte Konzentration dem Finale am Samstag gegen den ungesetzten US-Amerikaner Fratangelo.

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