Thiem im New-York-Rückblick: "Drei gute Matches, richtig geglänzt habe ich nicht."
69 Matches auf der Tour in 21 Turnieren, so viele wie kein anderer Spieler 2016. Der Teufelskreis einer sehr erfolgreichen Saison hat Dominic Thiem ausgerechnet bei seiner Premiere im Arthur Ashe Stadium im US-Open-Achtelfinale gegen Juan Martin Del Potro eingeholt. Der seit Samstag 23-jährige French-Open-Halbfinalist musste wegen einer noch nicht näher diagnostizierten Knieverletzung aufgeben.
Seit Wimbledon hapert es ein bisschen beim aktuellen Weltranglisten-Zehnten. Zunächst warf ihn eine Verkühlung zurück, dann eine Hüft-Entzündung und nun musste er seinem wohl von einer kräfteraubenden Saison ausgelaugten Körper neuerlich klein beigeben.
Gesundheitliche Probleme
Nicht sicher war vorerst, ob die Knieschmerzen die Folgeerscheinung einer schon seit einigen Tagen bestehenden Blase am Fuß waren. "Ich dachte, wenn die Blase weg ist, gehen auch die Knieschmerzen weg. Am Abend vor zwei Tagen hat es begonnen. Ich bin irgendwie komisch gelaufen, weil ich nicht den ganzen Druck auf die Zehen ausüben konnte", erzählte Thiem. Er habe gegen Del Potro zu keiner Zeit sein Knie voll durchbeugen können. "Ich war die ganze Zeit ein bisschen gehandicapt."
Die Blasen, über die er doch auch recht häufig klagt, sind ein Produkt der besonders auf Hartplatz entstehenden Belastung. "Da bin ich nicht allein, es wird jeder Spieler von oben bis unten eingetaped vor dem Match. Was da auf Hartplatz für ein Druck auf die Schuhe kommt, ist ein Wahnsinn", berichtete Thiem. Und mit den Schuhen sei es trotz gleicher Modelle nicht immer einfach, weil die einzelnen Ausgaben doch immer etwas voneinander abweichen würden. "Das ist ein bisserl mühsam, muss man sagen." Allerdings konnte er noch nicht sicher sagen, ob das angeschlagene Knie wirklich von den Ausgleichsbewegungen zur Schmerzvermeidung herrührt.
Immer wieder Probleme
Eine Bilanz seines zwölften Grand-Slam-Turniers war schnell gezogen. "Es waren drei gute Matches, richtig geglänzt habe ich nicht. Es waren drei sehr gute Kampfsiege, aber es war ein bisserl sehr rausgewürgt", stellte Thiem fest. "Dann habe ich die ganze Zeit ein paar kleine Probleme gehabt mit der Blase. Es klingt klein, aber es ist jeden Tag eine Quälerei, mit Schmerzen zu spielen, überhaupt mit solchen." Und dann habe das Knie begonnen, Probleme zu machen. "Es war okay, ich habe die zweite Woche erreicht, sicher nicht mit hundert Prozent meiner spielerischen Fähigkeiten."
Möglicherweise wird Thiem erst nach einer weiteren Untersuchung in Wien Gewissheit haben, wie schwer die Verletzung ist. Bis Montagmitternacht Ortszeit gab es jedenfalls keine Neuigkeiten aus seinem Lager. Geplant ist, dass er in zwei Wochen in Metz auf die ATP-Tour zurückkehrt. Danach steht ein Asientrip nach Peking und Shanghai an.