Leichtathletik

Tyson Gay neuer 100-m-Weltmeister

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Tyson Gay hat den Wettkampf für sich entschieden: Der US-Amerikaner lief die 100 m in 9,85 Sekunden.

Minutenlang war Tyson Gay nach dem erstem Interviewmarathon in der Mixed Zone mit seiner Mutter zusammen gestanden, hatte ihr in die Augen gesehen, sie umarmt. Es fielen nicht viele Worte. Die wichtigsten hatte sie ohnehin schon vor dem Start des 100-m-Finales bei den 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osaka zu ihm gesagt: "Beruhige dich, vergiss, was in der Vergangenheit passiert ist, glaube an dich, du hast es drauf." Gay hatte es drauf, siegte in 9,85 Sekunden und wurde erstmals Weltmeister.

Erstes Aufeinandertreffen
Es war das erste Aufeinandertreffen von Weltrekordler Asafa Powell und Gay in diesem Jahr, die größten Sprinter der Gegenwart waren einander bewusst aus dem Weg gegangen. In Osaka hatten beide viel zu verlieren und viel zu gewinnen, denn noch nie waren sie Weltmeister. "Er hat nicht gewonnen, ich habe das Rennen verloren. Das war kein gutes Rennen für mich, ich wollte Gold gewinnen. Ich habe etwas falsch gemacht und er richtig. Der Druck hat mich eingeholt, ich habe es verbockt", sagte der schwer enttäuschte Jamaikaner.

Bis 70 Meter war Powell vorangelegen, doch am Ende hatte er 9,96 Sekunden stehen, das reichte nur für Bronze hinter Derrick Atkins von den Bahamas, der in 9,91 nationalen Rekord lief. "Ich war nur darauf konzentriert, eine gute Reaktionszeit zu haben, gut aus den Blöcken zu kommen. Wir waren beide so nervös. Bei 70 m wusste ich dann, dass ich die Chance habe, ihn zu schlagen", erzählte der 25-jährige Gay und gab auch preis, dass er tags zuvor noch mit seinem im Texas im Gefängnis sitzenden Trainer Lance Brauman telefoniert hat: "'Ich weiß, wenn ich morgen aufwache, dann bist du Weltmeister' sagte er mir". Und so war es auch.

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