Ryder Cup

Wiesberger erwartet "große Emotionen"

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Alle zwei Jahre werden 24 der besten Golf-Profis aus den USA und aus Europa zu Mannschaftssportlern.

Der Ryder Cup zählt zu den prestigeträchtigsten Trophäen im Sport. Bei der 43. Auflage des Kontinentvergleichs von Freitag bis Sonntag kommender Woche ist Bernd Wiesberger als erster Österreicher dabei. "Von den Emotionen ist das eine ganz andere Kategorie von all dem was ich bisher spielen durfte", sagte der Burgenländer bei einem Online-Medientermin am Donnerstag.

Wiesberger absolvierte an diesem Tag mit Stuart Morgan, einem seiner Coaches, ein Training im GC Fontana in Oberwaltersdorf, mit dem sich der ÖGV - schließlich erfolglos - für den Ryder Cup 2023 beworben hatte. Bei dem wegen der Pandemie um ein Jahr verschobenen Vergleich in Whistling Straits (Wisconsin) am Ufer des Lake Michigan mischt sich der Neuling im Team des Titelverteidigers unter erfolgreiche Ryder-Cup-Spieler wie Rekordmann Sergio Garcia aus Spanien. Der 41-Jährige hat in neun Teilnahmen 25 Punkte für die Europa-Auswahl beigesteuert.

Europa zählt auf Teamgeist

Die USA führen mit 26:14 Siegen, doch Europa hatte in neun der vergangenen zwölf Auflagen seit 1995 das bessere Ende für sich. Obwohl nicht weniger als neun US-Spieler in der Weltrangliste vor dem zweitbesten Europäer platziert sind - Spitzenreiter ist der Spanier Jon Rahm - glaubt Wiesberger nicht an fix verteilte Rollen. Die europäischen Spieler seien einander "einen Tick" näher als die Amerikaner.

Speziell in einem Teambewerb würden auch andere Faktoren zum Tragen kommen als Ranglisten-Platzierungen. "Das schaut auf dem Papier recht und schön aus, aber gespielt wird auf der grünen Wiese", erklärte Wiesberger und verwies auf den jüngsten Solheim-Cup der Frauen, bei dem die favorisierten US-Proetten eine "Klatsche" bekommen hätten.

"Die ganze Karriere drauf hingearbeitet"

Wiesberger hat acht Turniere auf der Europa-Tour gewonnen und ist sich bewusst, dass die Ryder-Cup-Teilnahme ein wichtiger Faktor einer erfolgreichen Laufbahn ist. "Es ist etwas, worauf ich die ganze Karriere hingearbeitet habe", sagte der 35-Jährige. Nach starken Leistungen in den vergangenen drei Wochen kommt das Highlight für ihn zur rechten Zeit.

Obwohl Wiesberger den Platz vom PGA-Championship 2015 kennt, muss er sich beim Ryder Cup auf Neues einstellen. "Ich bin mir bewusst, dass die Situation am ersten Tee (Abschlag, Anm.) jeden Tag außergewöhnlich und einzigartig sein wird. Es wird sicher eher eine Volksfeststimmung als eine reine Golfturnier-Atmosphäre sein. Im Endeffekt kann man nur alles aufsaugen. Ich will einfach die Situation genießen und für das europäische Team Punkte machen", betonte der gebürtige Oberwarter.

Der Ryder Cup wird in 28 Partien im Matchplay-Format entschieden. Anders als beim herkömmlichen Zählwettspiel geht es nicht um die Summe aller Schläge pro Runde, sondern es wird im Duell mit dem Gegner/den Gegnern an jedem der 18 Löcher ein Punkt vergeben. Die geringere Zahl der Schläge entscheidet. An den ersten zwei Tagen treten jeweils acht Spieler jedes Teams in "Doppel-Matches" (Fourball und Foursome) an, am Sonntag folgen zwölf Einzelpartien.

Ob und mit wem Wiesberger am Freitag und Samstag zum Einsatz kommt, erfährt er von Kapitän Padraig Harrington erst vor Ort. Wiesberger fliegt am Montag in die USA, mit dabei sind auch seine Coaches Morgan und Philippe DeBusschere sowie sein Vater und sein Bruder.

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