Ryder Cup

Wiesberger schrammt an Sieg vorbei

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Nach seinem historischen Ryder-Cup-Debüt hätte Bernd Wiesberger beim Kontinental-Vergleich der besten Golfer Europas und der USA fast sein erstes Erfolgserlebnis gehabt.  

Zusammen mit Viktor Hovland aus Norwegen führte der Österreicher am Samstag in Whistling Straits gegen Jordan Spieth und Justin Thomas nach sechs Löchern schon 3:0, verlor aber am Ende mit 2 Auf. Europas Aufholjagd schlug insgesamt fehl, nach 12 von 16 Doppeln und 28 Matches gesamt führen die USA mit 9:3.

USA nutzt die Favoritenrolle 

Beim wegen der Pandemie um ein Jahr verschobenen, 43. Ryder Cup ist Gastgeber USA in Wisconsin klarer Favorit, tritt man doch mit einem Team an, in dem acht der zwölf Spieler in den Top Ten der Weltrangliste aufscheinen. Europa hat mit dem Spanier Jon Rahm zwar den Weltranglisten-Ersten in der Mannschaft, nächstbester ist aber Hovland erst auf Platz 14. Gleich sieben der siegreichen Spieler von Paris 2018 sind ebenfalls mit dabei, darunter einige deutlich über 40-Jährige.

Das und die fehlenden Europa-Fans führte dazu, dass die Gäste am ernüchternden ersten Tag am Lake Michigan mit 2:6 in Rückstand geriet. Stützen wie Rory McIlroy ließen dabei massiv aus. Der Nordire kam deshalb am Samstag-Vormittag erstmals in seiner Ryder-Cup-Karriere nicht zum Einsatz. Wiesberger erhielt hingegen viel Lob für sein Debüt und deshalb bei den Samstag-Foursomes (Klassischer Vierer) eine weitere Chance, obwohl er am Freitagnachmittag im Bestball an der Seite des 44-jährigen Engländers Paul Casey verloren hatte.

Kapitän Harrington setzt auf Rookies

Dass Kapitän Padraig Harrington mit Wiesberger den ersten Österreicher und mit dem 24-jährigen Hovland den ersten Norweger beim Ryder Cup und damit zwei Rookies Samstagfrüh gemeinsam auf die Runde schickte, zeugte von Courage. Die beiden Neulinge spielten mit wärmenden Mützen gegen die routinierten Spieth und Thomas zunächst auch ganz stark, lagen nach drei Löchern zwei und nach sechs Bahnen sogar schon drei Löcher voran.

Auf der Sieben verschob der Österreicher aber den Putt zur Lochteilung und auch auf der Neun und Zehn ging der Lochgewinn an das Team USA, das damit innerhalb von nur vier Spielbahnen ausgleichen konnte. Eine eingebohrte und unspielbare Balllage aufseiten ihrer Gegner auf der Elf brachte Wiesberger und Hovland aber nochmals mit 1 Up in Führung.

Wiesberger verpatzt "Alles-oder-Nichts"-Schlag

Vier Löcher vor Schluss war diese nach einem gelochten 5-Meter-Putt der Amerikaner aber wieder weg und auf der 15 gingen Spieth/Thomas erstmals in dieser Partie überhaupt in Führung. Mit einem versenkten Eagle-Putt gegen das Birdie von Wiesberger/Hovland sorgte Spieth dann auf der 16 für die vermeintliche 2:0-Vorentscheidung. Eine "geschenkte" 17 nach völlig misslungenem US-Abschlag brachte die beiden Rookies aus Europa zwar nochmals heran, der Ausgleich auf der 18 gelang nach einem verzogenen Drive von Hovland und einem misslungener Alles-oder-Nichts schlag von Wiesberger aber nicht mehr.

Anstatt der erhofften drei Punkte für Europa gewannen am Samstag vor 40.000 Zuschauern nur die Spanier Jon Rahm und Sergio Garcia ihr Vormittags-Match für Europa. Für den Ryder-Cup-Rekordler Garcia war es der bereits 24. Matchgewinn bei der insgesamt zehnten Teilnahme. Die restlichen drei Partien gingen an die Profis von US-Kapitän Steve Stricker. Am Nachmittag standen vier weitere Doppel im Bestball auf dem Programm.
 

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