Der große Aufreger

Blutspur: Protokoll der Dopingsünder

Teilen

Die „Operation Aderlass“ deckte einen großen Doping-Skandal auf. Kein Ende ist in Sicht.

Der leitende Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK), Dieter Csefan, geht davon aus, dass sich die Wogen in der Blutdoping-Causa noch lange nicht glätten werden. Im Mittelpunkt steht Johannes Dürr, der nicht nur die Blutdoping-Razzia durch ein ARD-Interview bei der Nordischen WM auslöste, sondern selbst dann als Täter festgenommen wurde. Schon bei Olympia 2014 war er wegen Dopings ausgeschlossen und gesperrt worden. Jetzt wurde er wieder als Betrüger ertappt.

Ins schräge Licht ist erneut der ÖSV mit Präsident Peter Schröcksnadel gekommen, seit Olympia 2006 häufen sich in unserem Langlaufteam die Dopingfälle. Jetzt in Seefeld wurden Max Hauke und Dominik Baldauf auf frischer Tat ertappt.

Und auch die Justiz macht in der Doping-Causa keine glückliche Figur. Der jetzt in Untersuchungshaft sitzende Doping-Arzt und Drahtzieher Mark Schmidt war schon im Fall Kohl 2009 belastet worden.

Johannes Dürr: "Doping-Sumpf ist noch nicht trockengelegt"

  • Über sein Doping-Motiv: „Ich war davon überzeugt, dass es ohne nicht geht. Darum wollte ich, als ich hörte, dass Schmidt sich zurückziehen wollte, das Geschäft selbst übernehmen.“
  • Über Doping-Arzt Schmidt: „Er ist ein umgänglicher, entspannter Kerl, vertrauenserweckend.“
  • Über den Doping-Sumpf: „Ich glaube nicht, dass er trockengelegt ist. Dazu ist der Bedarf zu groß. Ich glaube nicht, dass wir die Einzigen waren, die das auf der Welt gemacht haben.“
  • Über Max Hauke: „Ich habe gewusst, dass er dopt. Ich habe ihm den Kontakt zu Schmidt aber nicht verschafft. Es hat ja noch andere gegeben, die im Team waren, die Kontakt zu ihm hatten.“
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.