ÖSTERREICH-Interview

Schaub jubelt über Kindheitstraum

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Louis Schaub holte mit Köln den Titel in der 2. deutschen Liga.

Das ist richtig geil“, jubelt Louis Schaub. Vergangenen Sommer von Rapid nach Köln gewechselt, hatte der 24-Jährige mit 3 Toren und 12 Assist großen Anteil, dass der 1. FC Köln (mit ÖFB-Kicker Florian Kainz) den sofortigen Wiederaufstieg in die Deutsche Bundesliga feiert. Spielte unser 11-facher Nationalteamkicker vor einem Jahr noch vor 3.000 Fans in der Südstadt gegen die Admira, geht es in wenigen Wochen in der Bundesliga vor 80.000 Zuschauern gegen Bayern oder Dortmund. „Das ist ein Kindheitstraum“, betont Schaub im ÖSTERREICH-Interview.

Schaub: "Das ist richtig geil"

ÖSTERREICH: Louis, herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg – wie sind die Gefühle?

Louis Schaub: Das ist richtig geil. Der Druck war von Anfang an enorm, jeder hat den Aufstieg irgendwie erwartet. Jetzt fällt sehr viel Druck ab.

ÖSTERREICH: Mit Rapid gab es für Sie nie einen Titel, jetzt mit Köln gleich die Meisterschaft ...

Schaub: Mit Rapid hat es leider nie geklappt, das tut mir noch immer sehr weh. Leider sind wir nie an Salzburg rangekommen, so ehrlich müssen wir sein. Wie ich hier in Köln unterschrieben habe, war der Titel mein Ziel. Viele haben nicht verstanden, wieso ich in die zweite Liga gehe. Der Titel ist also euch eine Art Genugtuung. Ich denke, ich habe alles richtig gemacht.

ÖSTERREICH: Was hat im Endeffekt den Ausschlag für den Meistertitel gegeben?

Schaub: Wir wurden von allen als Favorit gehandelt. Auch deshalb hat jeder Gegner gegen uns mehr als 100 Prozent gegeben. Die Qualität im Kader ist riesig, nur muss man es trotzdem über eine ganze Saison zeigen. Auch wir hatten schlechte Phasen, aber wir haben immer wieder zur richtigen Zeit Siegesserien gestartet. Das war entscheidend.

ÖSTERREICH: Wie fällt Ihre persönliche Saisonbilanz aus?

Schaub: Die Hinrunde war richtig gut, besonders zu Beginn der Saison habe ich irrsinnig gut reingefunden. In der Rückrunde war ich zu Beginn leider verletzt, da habe ich dann weniger gespielt. Dennoch bin ich mit meiner ersten Saison sehr zufrieden.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie das Chaos um Coach Markus Anfang erlebt, der auf Platz 1 liegend drei Runden vor Schluss gefeuert wurde?

Schaub: So etwas habe ich noch nie erlebt, aber als Spieler musst du solch eine Entscheidung einfach akzeptieren. Es waren sicher Spiele dabei, die wir nicht hätten verlieren dürfen. Trotzdem waren wir auf einem guten Weg, ein großer Anteil am Titel gehört ihm, er hat viel richtig gemacht.

ÖSTERREICH: Wie besonders ist der Aufstieg für die fußballverrückte Stadt Köln?

Schaub: Seit dem fixierten Aufstieg haben mir viele Leute auf der Straße gratuliert. Hier fiebert jeder mit dem FC mit, jeder freut sich uns. Ich glaube, in Köln gibt es fast niemanden, der dir nicht sagen kann, wie der FC gespielt hat. Hier wird Fußball ganz anders gelebt als in Österreich. In Wien zum Beispiel gibt es viele, dich sich nicht für Fußball interessieren. Das gibt es hier nicht. Für die Stadt ist der Wiederaufstieg was ganz Besonderes. Schon heuer war jedes Heimspiel ausverkauft, die Fans geben uns viel Kraft.

ÖSTERREICH: Jetzt geht es in der Bundesliga gegen Größen wie Bayern oder Dortmund ...

Schaub: Ja, leider dauert es noch ein bisschen bis dahin. Aber die Vorfreude ist schon jetzt enorm. Die Bundesliga ist noch einmal eine ganz andere Welt. Alle unsere Heimspiele werden Highlights, so wie die Spiele in Dortmund oder München. Und natürlich wird auch das Duell bei Frankfurt etwas Besonderes, dort hat mein Vater eine lange und erfolgreiche Vergangenheit hinter sich.

ÖSTERREICH: Themenwechsel: Im Juni stehen wieder Länderspiele an, sind Sie dabei?

Schaub: Das weiß ich noch nicht. Aber ich denke, ich habe mich bei Köln in den Fokus gespielt, hoffe, dass ich dabei bin. Die ersten beiden Quali-Spiele habe ich vor dem TV gesehen, die Ausgangslage wurde durch die Niederlagen sicher nicht einfacher. Aber wir haben noch acht Spiele. Wir wollen unbedingt zur EM, das werden wir auch schaffen.     Philipp Scheichl

 

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