"Ich hatte verdammtes Glück"

Ski-Legende lag wegen Zeckenbiss schwerkrank in Klinik

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Christian Neureuther infizierte sich mit der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

"Ich hatte verdammtes Glück", sagt die deutsche Ski-Legende Christian Neureuther (72) zu seiner überstandenen schweren Erkrankung, im Interview mit der "Bild am Sonntag". Der 72-Jährige wurde im Sommer beim Holzmachen im Wald von einer Zecke gebissen und infizierte sich mit FSME. Die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis führt zu einer schweren Erkrankung des Gehirns und der Hirnhäute – wenn sie unentdeckt bleibt, dann besteht sogar Lebensgefahr.

Neureuther hatte den Zeckenbiss selbst zunächst nicht bemerkt. Er erzählt gegenüber "Bild": "Erst ein paar Wochen nach dem Holzmachen ging es mir nicht gut. Ich dachte, es sei eine Gürtelrose. Auf Druck unseres Sohnes ging ich dann ins Garmischer Krankenhaus." In der Klinik bekam er dann die Schock-Diagnose Hirnhautentzündung. "An die erste Woche habe ich keine Erinnerung. Ich war komplett apathisch, hatte Bewusstseinsstörungen und wohl auch Fieber." Dazu kamen Sprachstörungen, ähnlich wie bei einem Schlaganfall.

"Vor meinen Augen schwamm alles"

Seine Frau, die Olympiasiegerin Rosi Mittermeier (71) und sein Sohn Felix (37) kümmerten sich um den Vater und waren bei ihm im Krankenhaus. Neureuther wurde ins Klinikum Innsbruck in die Neurologsiche Abteilung gebracht. "Mein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. Vor meinen Augen schwamm alles von links nach rechts. Der Schwindel war Wahnsinn. Nachts, als ich zur Toilette musste, hat’s mich richtig an die Wand geschlagen. Ich konnte mich nicht aufrecht halten", beschreibt die Ski-Legende den schweren Krankheitsverlauf.

Schließlich kam er nach drei Wochen in die Rehaklinik am Thiersee in Österreich. Hier verbrachte er erneut drei Wochen – bis heute spürt Neureuther die Nachwirkungen der schweren Krankheit. Er habe etwa starke Rückenschmerzen und es falle ihm immer noch schwer den Kopf zu drehen, berichtet der 72-Jährige. Außerdem habe er sechs Kilo abgenommen und der Blutdruck sei weiterhin zu niedrig

Aber die Ski-Legende bleibt optimistisch: "Das wird schon wieder. Ich glaube fest daran, dass die Psyche auch extrem viel hilft und heilt", sagt Christian Neureuther. Auch sein Optimismus und der Rückhalt seiner Familie hätten ihm geholfen.

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