Ski-Aufreger

Streit mit FIS: Red Bull lässt alle Helme umlackieren

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Red Bull reagiert auf FIS-Drohungen und lässt kurz vor dem Ski-Auftakt die berühmten Dosendesign-Helme von Gesamtweltcup-Titelverteidiger Marco Odermatt & Co. umlackieren. Auch Snowboard-Queen Anna Gasser ist betroffen.

Nach dem Dauerstreit um die Ski von Van-Deer-Star Henrik Kristoffersen (musste Logo wegen integriertem Red-Bull-Sujet abkleben) hat sich der mächtige FIS-Präsident Johan Eliasch auf die Helme von Marco Odermatt & Co. eingeschossen. Weil das Design, wie es im Punkt 3.1.2 der Spezifikations-Regularien heißt, "nicht das Produkt des Sponsors repräsentieren (sprich: nicht wie eine Red-Bull-Dose aussehen, Anm.) darf", gibt's jetzt Konsequenzen. Die berühmten Helme im silber-blauem Raute-Design, wie sie Odermatt, Dominik Paris oder Sofia Goggia bei ihren Siegen auf hatten, werden nicht mehr geduldet.

Marco Odermatt über seinen neuen Helm: "Finde das Design sehr cool"

Die Konsequenz: Laut oe24-Recherchen werden Red-Bull-Athleten bei Weltcup-Konkurrenzen ab sofort mit einfärbigem Helm-Design an den Start gehen. Marco Odermatt macht schon einmal neugierig auf seinen neuen Kopfschutz: "Ich finde das Helm-Design, das ich in Sölden präsentieren werde, sehr cool."

Das berühmte Bullen-Logo in Helmmitte über dem jeweiligen nationalen Verbands-Logo darf bleiben, sofern es die zulässige Größe von 50 Quadratzentimetern nicht übersteigt.

Womit wir beim nächsten Streitpunkt wären: Im Snowboard sah die FIS bisher über die 50-Quadratzentimeter-Obergrenze beim Logo hinweg. Zudem konnte man z. B. bei Big-Air-Doppelolympiasiegerin Anna Gasser einen großen Red-Bull-Schriftzug links und rechts lesen. "Darüber diskutieren wir gerade beim FIS-Kongress in Zürich", erklärt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer im Telefonat mit oe24.

Schröcksnadel: "Eine Katastrophe für den Skisport"

Der ehemalige ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel spricht in der Schweizer Tageszeitung Blick von einer "absoluten Katastrophe", die dem Skisport droht. So erinnert z. B. der Helm von Skispringer Stefan Kraft stark an die Manner-Schnittenpackung. Und die inzwischen stolze Mutter Anna Veith kann froh sein, dass sie nicht mehr um ihren lila Helm kämpfen muss. Schröcksnadel: "Wenn Eliasch Red Bull die formatfüllende Lackierung des Helms in den Markenfarben verbietet, wird er es bei den anderen Sponsoren genau gleich handhaben müssen. Und das könnte dazu führen, dass sich diese Sponsoren komplett zurückziehen."

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