Bormio-Abfahrt

Strobl Schnellster im Training

Teilen

Der Kärntner Fritz Strobl markierte im Abfahrtstraining in Bormio Bestzeit, hinter ihm folgten Michael Walchhofer und Didier Cuche.

Österreichs Ski-Herren haben am Mittwoch im ersten und einzigen Training für die beiden Weltcup-Abfahrten in Bormio stark aufgezeigt. Der Kärntner Fritz Strobl markierte im WM-Ort 2005 in 1:53,08 Minuten Bestzeit, hinter dem Olympiasieger 2002 folgten der Salzburger Michael Walchhofer (+0,16), der Schweizer Didier Cuche (0,17), der Salzburger Hermann Maier (0,76) sowie der US-Amerikaner Bode Miller (0,83), der in Bormio WM-Gold in Abfahrt und Super G geholt hatte.

ÖSV-Herrenchef Toni Giger berichtete nach dem Training von ungewohnt warmen Temperaturen und einer hoch selektiven "Stelvio"-Piste: "Die Piste in Bormio ist von oben bis unten selektiv wie Jahre nicht. Eine knackige, sehr unruhige Piste."

Starkes Trainings-Ergebnis
Das starke Trainingsergebnis mit drei ÖSV-Läufern in den Top-4 sieht Giger so wie die durchwachsenen Resultate der vergangenen Wochen gelassen. "Training ist Training und Wettkampf ist Wettkampf. Aber es gibt nur sehr wenige Strecken, die uns nicht entgegenkommen. Unsere Mannschaft ist schnell und stark. Das habe ich immer betont."

"Alte Hasen" im Vorteil
Wie das Training zeigt, haben "Alte Hasen" in Bormio traditionell einen gewaltigen Vorteil - Routine ist hier stets Trumpf. "Routiniers tun sich auf einer Strecke wie Bormio traditionell leichter", weiß auch Giger, der neben den Top-5 des Trainings auch Ambrosi Hoffmann (SUI) und Gesamt-Weltcup-Leader Aksel Lund Svindal (NOR) auf der Rechnung hat.

Die Aufstellungsfrage haben die Österreicher so geklärt: Von den zwölf im Training gestarteten Läufern werden am Donnerstag Thomas Graggaber und Norbert Holzknecht zuschauen müssen.

Große Erfolge
Die Stelvio-Piste am Fuße des Ortlermassivs könnte der ideale Boden für die Rückkehr auf die Erfolgsstraße sein.

Unvergesslich der ÖSV-Sechsfach-Triumph im Dezember 1998. Damals gewann Maier seine erste Abfahrt – mit sieben Zehntel Vorsprung auf Fritz Strobl. Dahinter folgten mit Eberharter, Knauß, Franz und Trinkl vier Läufer, die heute in Ski-Pension sind. Als bester Nicht-Österreicher hatte der Schweizer Bruno Kernen als Siebenter bereits 1,99 Sekunden Rückstand.

Schicksal
Für einen könnten die beiden Abfahrten in Bormio zum Karriere-Knackpunkt werden: Hans Grugger (25), vor zwei Jahren letzter österreichischer Sieger in Bormio, erlitt vor einem Jahr bei einem schweren Sturz auf der Stelvio eine Hüftluxation. Heute kommt Grugger auf seine Schicksalsstrecke zurück. „Da wird ihm sicher einiges durch den Kopf gehen“, weiß ÖSV-Abfahrts-Trainer Walter Hubmann. „Aber ich hab’ das Gefühl, dass er alles gut verarbeitet hat. Andre haben das auch geschafft.“ Für Hubmann ist Grugger für einen Sieg gut.

US-Gefahr
Aber auch Bode Miller ist wieder heiß. Der US-Boy gewann bei der WM 2005 vor Daron Rahlves, der die bislang letzte Abfahrt im Dezember 2005 vor Fritz Strobl gewinnen konnte. Rahlves hat seine Karriere inzwischen beendet, und die große Gefahr für Miller kommt hoffentlich aus Österreich.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.