Iga Swiatek hat sich ins Viertelfinale der French Open gekämpft. Die Topfavoritin des Tennis-Grand-Slam-Turniers in Paris setzte sich am Sonntag im Achtelfinale gegen die Kasachin Jelena Rybakina nach großen Anfangsproblemen 1:6,6:3,7:5 durch und trifft im Viertelfinale auf Elina Switolina.
Die Ukrainerin eliminierte Vorjahresfinalistin Jasmine Paolini 4:6,7:6(6),6:1. Olympiasiegerin Zheng Qinwen hatte beim 7:6(5),1:6,6:3 gegen Ljudmila Samsonowa ebenfalls viel Mühe.
Swiatek wahrte die Chance, als erste Spielerin seit Suzanne Lenglen (1920 - 1923) viermal hintereinander in Roland Garros zu triumphieren. Dafür benötigte sie aber einen Kraftakt. Die Polin gab den ersten Satz sang- und klanglos 1:6 ab und lag auch im zweiten 0:2 zurück. Nach einem umkämpften Game ging sie 3:2 in Führung, schaffte ein Break zu null und den Gleichstand. Der Entscheidungssatz bot viel Spannung, ehe die Favoritin nach 2:30 Stunden den zweiten Matchball verwertete. Swiatek ist bei den French Open damit weiter seit der Viertelfinalniederlage 2021 gegen Maria Sakkari ungeschlagen.
Switolina mit Kampfgeist weiter
Die Titelverteidigerin trifft nun überraschend auf Switolina, die wie so oft ihr großes Kämpferherz zeigte und die Vorjahresfinalistin eliminierte. Die 30-Jährige verlor gegen Paolini den ersten Satz und lag im zweiten mit 1:4 zurück, ehe sie ihr Comeback startete. Sie wehrte drei Matchbälle ab, verwandelte ihren ersten Satzball zum 1:1-Ausgleich und machte im Entscheidungsdurchgang mit 6:1 kurzen Prozess.
"Ich kann es nicht glauben, dass das Match für mich ausgegangen ist. Ich bin froh, dass ich ruhig geblieben bin und bis zum Schluss gekämpft habe", sagte die an Nummer 13 gesetzte Ukrainerin, die mit dem französischen Publikumsliebling Gael Monfils zusammen ist und vom Publikum lautstark angefeuert wurde. Switolina hatte auch bei den Australian Open das Duell mit Paolini gewonnen, die Italienerin hatte sich zuletzt aber mit dem Sieg beim Masters-1000-Turnier in Rom in starker Form gezeigt.
Zheng, die im Vorjahr auf dem Pariser Sand Olympia-Gold gewonnen hat, hatte mit Samsonowa zu kämpfen. Gegen die Russin, Nummer 19 der Setzliste, gab die Chinesin den zweiten Satz mit 1:6 ab, behielt schließlich nach 2:47 Stunden aber die Oberhand. Im Viertelfinale geht es entweder gegen die topgesetzte Belarussin Aryna Sabalenka oder die US-Amerikanerin Amanda Anisimova.
Paul in den Spuren von Agassi
Im Männerbewerb steht mit Tommy Paul erstmals seit 22 Jahren wieder ein US-Amerikaner im Viertelfinale. Die Nummer 12 des Turniers bezwang den Australier Alexei Popyrin in nicht einmal zwei Stunden mit 6:3,6:3,6:3. Davor war Andre Agassi 2003 der letzte US-Profi in der Runde der besten acht. "Ich bin so glücklich, dass ich es in drei Sätzen geschafft habe", sagte Paul, der schon zwei Fünfsatz-Partien in den Beinen hat. Der 28-Jährige trifft nun auf den spanischen Titelverteidiger Carlos Alcaraz oder seinen Landsmann Ben Shelton.