Die Erste Bank Open waren vor allem von großen Überraschungen geprägt.
Die Erste Bank Open werden vermutlich als das ungewöhnlichste Wien-Turnier der Stadthallen-Geschichte in Erinnerung bleiben. Mit einer Top-Besetzung ging man an den Start, doch auch zugleich mit den wenigsten Besuchern. Durch die Corona-Pandemie waren nur 1.000 Personen berechtigt dem Tennis-Spektaktel beizuwohnen.
Schade, denn dieses Jahr gab es einiges zu bestaunen: Starke Lokalmatadore, beeindruckende Shooting-Stars und unbekümmerte Außenseiter.
Sport24 blickt noch einmal auf die Tops und Flops der vergangenen Woche zurück:
Top: Jurij Rodionov
Für das ÖTV-Talent war es eine geglückte Premiere bei den Erste Bank Open. Der 21-jährige Niederösterreicher ließ gleich zu Beginn des Turniers sein großes Talent aufblitzen als er den Weltranglisten-12. Denis Shapovalov eliminiert.Im Achtelfinale war dann jedoch Schluss für Jurji Rodionov. Gegen den späteren Halbfinalisten Daniel Evans scheiterte der ehrgeizige Youngster dann wohl auch etwas an den eigenen hohen Erwartungen. Dennoch bewis Rodionov ein weiteres Mal nach seiner tollen Performance in Roland Garros, wo er sich aus der Qualifikation heraus bis in die zweite Runde spielte, dass in ihm ein riesiges Potenzial schlummert.
Flop: Novak Djokovic
Für die Nummer eins der Tennis-Welt war es zunächst die freudige Rückkehr nach Wien. Erstmals seit seinem Turniersieg im Jahr 2007 war Superstar Novak Djokovic wieder in der Stadthalle zu Gast. Der Serbe trat mit dem Ziel an, im kommenden Jahr den Rekord von Roger Federer zu brechen, der bislang 310 Wochen das ATP-Ranking anführte. Große Erwartungen gingen mit der Teilnahme am Wien-Turnier einher, letztendlich konnte der Serbe diesen aber nicht gerecht werden. Schon gegen Krajinovic und Coric zeigte sich der „Djoker“ nicht gerade als unantastbar. Gegen Lucky Loser Lorenzo Sonego setzte es im Viertelfinale eine vernichtenede 2:6, 1:6-Schlappe - eine der größten Sensationen in der Stadthallen-Geschichte. „Die Art, wie er gespielt hat, und die anschließende Pressekonferenz waren entbehrlich. Das war einer Nummer eins nicht würdig“, sparte auch Turnierdirektor Herwig Straka nicht mit Kritik am Superstar.
Lucky-Loser Lorenzo Sonego traäumt vom großen Coup gegen Rublew
Top: Lorenzo Sonego
Der Italiener war die große Entdeckung des Tuniers. In der zweiten Qualifikationsrunde verlor Lorenzo Sonego zunächst gegen den Slowenen Bedene. Doch einige Absagen bescherten der Nummer 33 der Welt als Lucky Loser die Chance im Hauptbewerb zu performen. Sonego spielte fortan unbekümmert und begeisterte die Zuschauer mit unglaublichem Tennis. Höhepunkt seines Sensationslaufs war eindeutig die Demontage des Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. Im Finale musste dich der sympathiscxhe Italiener dann aber doch gegen Andrej Rublev geschlagen geben.
Flop: Thiems "Handicap"
Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem marschierte mit guten Perfomances Richtung Titelverteidigung. Dann folgte die Ernüchterung im Viertelfinal-Duell gegen Andrey Rublev. Eine Blase am rechten Fuß machte der Nummer drei der Welt schwer zu schaffen. Thiem kämpfte wacker bis zum Schluss, doch gegen seinen engen Freund aus Russland musste sich der Lokalmatdor letzten Endes geschlagen geben. Der Niederösterreicher sagte aufgrund seiner Blessur etwas später auch seinen Start beim ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy ab. Bei den ATP Finals in London wird Thiem hoffentlich wieder fit sein.
Top: Andrey Rublev
So gut wie alle Tennis-Fans in der Wiener Stadthalle waren sich einig: Dieser Andrey Rublev wird in Zukunft nicht „nur“ ATP-500-Titel holen. Der 23-jährige Russe gab im gesamten Turnierverlauf weder Satz noch seinen eigenen Aufschlag ab. Rublev beeindruckte mit seinem gewohnten Tempo von der Grundlinie und überzeugte auch mit extrem konstanten Aufschlagleistungen. Mit dem Titelgewinn qualifizierte er sich zudem erstmals für die ATP Finals in London. In dieser Form wird Rublev auch dort um den Titel mitspielen können.